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Afrika im Fokus

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Einleitung

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Der afrikanische Kontinent umfasst 54 Länder und ist in geografischer, kultureller und sprachlicher Hinsicht enorm vielfältig. 

In Afrika südlich der Sahara wurden erhebliche Fortschritte erzielt: Die Zahl der Todesfälle infolge von Malaria wurde im Laufe der 15 letzten Jahre halbiert, und die Zahl der Demokratien hat sich seit 2000 verdoppelt. 

Vier der zehn dynamischsten Volkswirtschaften der Welt befanden sich 2017 in Subsahara-Afrika.
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Afrika hat die jüngste Bevölkerung der Welt. Diese stellt ein grosses menschliches Potenzial, aber auch eine erhebliche demografische und soziale Herausforderung dar. 

Die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents ist dynamisch, aber noch nicht ausreichend, um genügend menschenwürdige Arbeitsplätze und Erwerbsmöglichkeiten für die ganze Bevölkerung zu schaffen. 

Herausforderungen wie der Klimawandel, die zahlreichen Konflikte, schwache Regierungs- und Justizbehörden, zunehmende Ungleichheiten und die unkontrollierte Urbanisierung gefährden die bereits erzielten Entwicklungsfortschritte.
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Gemäss Prognosen der Weltbank werden 2030 neunzig Prozent der Menschen, die unter extremer Armut leiden, in Subsahara-Afrika leben. 

Die internationale Zusammenarbeit der Schweiz in Afrika bleibt nach wie vor wichtig, um zur Reduktion von Armut und Ungleichheit, zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Friedensförderung und zur Bewältigung der globalen Herausforderungen beizutragen.
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Nordafrika

Nach den politischen Umwälzungen 2011 konzentrierte sich die Schweiz darauf, die Länder in ihrer politischen, wirtschaftlichen und sozialen Transition zu unterstützen. 

Ihr Engagement ist auf Demokratie und Menschenrechte, nachhaltige und inklusive wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung, sowie Migration und Schutz ausgerichtet.
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Ost- und Südliches Afrika

Die Region Ost- und südliches Afrika ist von grossen Kontrasten geprägt. Die Schweiz unterstützt die Länder dieser vielfältigen Region in den Bereichen Gesundheit, ländliche Entwicklung, demokratische Transition und Gouvernanz, sowie wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung mit einem Fokus auf Jugendliche und Frauen.
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Westafrika

In einem fragilen, von Armut und zunehmender Unsicherheit gekennzeichneten Umfeld engagiert sich die Schweiz in den Bereichen ländliche Entwicklung und Ernährungssicherheit, lokale Gouvernanz und Dezentralisierung sowie Grund- und Berufsbildung.
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Ägypten

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Ägypten hat zahlreiche Migrantinnen und Migranten, Flüchtlinge und Asylsuchende aus dem Nahen Osten und aus Afrika aufgenommen. Die Migration in Ägypten ist vielschichtig, da das Land gleichzeitig Ziel-, Transit- und Herkunftsland ist. Die Flüchtlinge kommen hauptsächlich aus Syrien, dem Sudan, Äthiopien, Eritrea und dem Südsudan.     

Die Mehrheit der Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten muss zahlreiche Herausforderungen bewältigen, vor allem in den Bereichen Schutz und Grundversorgung (Bildung, Gesundheit, Nahrung und Unterkunft). Migrantinnen und Migranten sind besonders von Armut, unsicherer Nahrungsmittelversorgung, qualitativ schlechten Dienstleistungen sowie sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen.  
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In Ägypten kümmern sich in erster Linie lokale Basisorganisationen um die Migrantinnen und Migranten. Sie kennen die Bedürfnisse der Gemeinschaft am besten, haben deren Vertrauen und verfügen über kulturell und sprachlich kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.   

Die Schweiz unterstützt die Organisation St. Andrews for Refugee Services (StARS). Als eine der wenigen NGO in Kairo bietet StARS insgesamt 19'000 Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten qualitativ hochwertige Dienstleistungen sowie einen sicheren und integrativen Raum, in dem sie als Gemeinschaft zusammenkommen können.  
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Das Projekt mit StARS wird die institutionellen und operationellen Kapazitäten von lokalen Basisorganisationen stärken. 

Dank der Projektunterstützung können solche Organisationen jedes Jahr Tausende Menschen unterstützen, eine grosse Anzahl von Leben retten und den Gemeinschaften aufzeigen, wie sie sich selbst stärken können.   

«Ich arbeite seit einem Jahr und einem Monat für StARS. Ich bin Ärztin. Da ich selber Fluchterfahrung habe, suchte ich nach einer Stelle, wo ich mit Flüchtlingen arbeiten kann. Das Angebot unseres Ärztenetzwerks umfasst kostenlose Konsultationen und Medikamente. Wir versuchen, Leben zu retten, und tun unser Bestes, um allen zu helfen», sagt Rimaz Mohieldin.
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StARS unterstützt Flüchtlinge und benachteiligte Migrantinnen und Migranten durch Bildung, Rechtsberatung und psychosozialer Unterstützung, ihre Fähigkeiten zur Abdeckung ihrer Grundbedürfnisse zu verbessern. 

Zudem befasst sich die Organisation mit Fällen von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt und Notfällen in der Gemeinschaft.   

Für Kinder gibt es auf dem StARS-Gelände eine Schule, die 260 Schülerinnen und Schüler betreut.
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Fatma Aly ist 26 Jahre alt und kommt aus dem Sudan. Sie und ihre Kinder profitieren von den Dienstleistungen von StARS:   

«Ich habe drei Töchter. Eine ist im Spital, weil sie krank ist. Die anderen zwei gehen in die Schule von StARS. Eine geht in diesem Gebäude zur Schule, die andere in den Kindergarten, der sich an einem anderen Ort befindet. Ich warte hier auf meine Tochter, bis der Unterricht fertig ist, dann holen wir meine zweite Tochter aus dem Kindergarten ab und gehen ins Spital zur Jüngsten.»
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Im gegebenen Kontext wird es immer schwieriger, die Migrantinnen und Migranten zu schützen und ihnen grundlegende Dienstleistungen anzubieten. Obwohl sie eine wichtige Rolle spielen, erhalten die Basisorganisationen oft wenig oder gar keine Unterstützung von grösseren, besser aufgestellten Organisationen.   

Die Schweiz hat sich stark für die Unterstützung der Zivilgesellschaft engagiert und investiert weiterhin in zivilgesellschaftliche Akteure, um einen Wandel auf nationaler Ebene herbeizuführen.   

Weiterführende Informationen:   

DEZA Nordafrika   

DEZA Migration  
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Mali

In Mali herrscht seit 2012 eine politische, institutionelle und sicherheitspolitische Krise, bei der die Mängel in der öffentlichen Verwaltung zu Tage traten. Hinzu kommen weitere Herausforderungen wie das hohe Bevölkerungswachstum, die ungleiche Verteilung der Ressourcen zwischen den Regionen und ein niedriges Pro-Kopf-Einkommen.   

Die Zentralisierung der öffentlichen Verwaltung brachte nicht die erhofften Ergebnisse: Selbst in den Städten haben die Menschen keinen Zugang zu Grunddienstleistungen wie Wasser, Bildung oder Gesundheit. 70% der Stadtbevölkerung leben ohne Strom und 42% haben keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung.
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In den 1990er-Jahren führte die Dezentralisierung zu einem besseren Zugang zur Infrastruktur, einen Aufschwung des Privatsektors und einen Abbau von Ungleichheiten, die Konflikte auslösen können.   

Um das Wachstum in mittelgrossen Städten zu fördern, finanziert die Schweiz gemeinsam mit der Weltbank das Programm PACUM zur Unterstützung der städtischen Gemeinden Malis. Sie trägt ihr Fachwissen in den Bereichen Förderung der Lokalgouvernanz und wirtschaftliche Entwicklung bei.
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Mit dem Programm wird der Zugang der städtischen Bevölkerung zu Grunddienstleistungen und -einrichtungen verbessert: Wasser, Strom, Strassen, Gesundheit und Bildung. Ausserdem werden lokale Amtsträger im Hinblick auf eine bessere Prioritätensetzung und Ausführung der Bauvorhaben geschult. Quartierverbände und Nutzerausschüsse sorgen dabei für die Kontrolle und den Unterhalt.
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Um eine gute administrative und finanzielle Verwaltung sicherstellen zu können, haben 14 Partnerstädte des Programms Zugang zu Managementtools in den Bereichen Planung, Budgetierung, Buchhaltung, Audits und Bürgerkontrolle. Die lokalen Amtsträger sind somit besser in der Lage, gegenüber der Bevölkerung Rechenschaft über den ordnungsgemässen Personal- und Mitteleinsatz abzulegen.
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Im Rahmen des Projekts wurden

·         270 Klassenzimmer und 6 Gesundheitszentren gebaut und ausgestattet; 
·         38 Kilometer Abwasserkanalisation angelegt; 
·         17 Kilometer geteerte Strassen in Bamako und in acht mittelgrossen Städten gebaut; 
·         16 Handelseinrichtungen (Märkte, Busbahnhöfe) geschaffen.   

Insgesamt profitierten rund 300'000 Menschen direkt von diesen Massnahmen und konnten so ihre Einkommen steigern.   


Mehr über die Aktivitäten der DEZA :

DEZA Mali 

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Burkina Faso

Über 40% der Menschen in Burkina Faso leben unter der Armutsgrenze. Bäuerliche Subsistenzwirtschaft und Kleingewerbe prägen die Wirtschaft des Landes. Sie bilden die Haupteinkommensquelle für nahezu 80% der Bevölkerung. Die mangelnde Grundversorgung und ein starkes Bevölkerungswachstum belasten die bestehende Infrastruktur.
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Die 1991 vom Staat initiierte und von der Schweiz unterstützte Dezentralisierung zielt auf die Entwicklung hochwertiger öffentlicher Dienstleistungen ab, die dem Bedarf der Bevölkerung entsprechen. Die Umsetzung birgt viele Herausforderungen, darunter der geringe Ressourcentransfer in die Gemeinden und mangelndes Know-how der lokalen Behörden.
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Die Dezentralisierung stärkt die Transparenz und Wirksamkeit der lokalen Verwaltungen. Die Bürgerinnen und Bürger werden stärker an Entscheidungsprozessen beteiligt. Die Schweiz unterstützt die lokalen und regionalen Akteure bei der Ausarbeitung von Entwicklungsplänen in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung.
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Mit Unterstützung der Schweiz haben 30 lokale Verwaltungen  grundlegende soziale und wirtschaftliche Dienstleistungen (Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Trinkwasser, Verkehrs- und Marktanbindung) für über 6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner bereitgestellt.
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Dank dem Engagement der Schweiz wurden mehr als 700 Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Wasser, lokale Wirtschaftsförderung und Zivilstandswesen durchgeführt. So wurden im Osten des Landes über 300 Strassenkilometer gebaut. Dadurch wurden die Städte besser erschlossen und der Marktzugang verbessert. Dank dem Ausbau der Infrastruktur, insbesondere des Brunnennetzes, erhielten über 110'000 Personen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
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Ein weiterer Schwerpunkt des Programms liegt auf dem Ausbau der lokalen Demokratie. Vereine und Medien werden gestärkt und verfolgen im Rahmen ihrer Arbeit das lokalpolitische Geschehen. Damit tragen sie zu mehr Transparenz und Rechenschaftspflicht der gewählten Behörden bei.
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Dank der Sensibilisierung der lokalen Behörden für das Thema Geschlechtergleichstellung werden Frauenverbände nun systematisch in die Entscheidungsfindung auf lokaler und regionaler Ebene einbezogen.    


Mehr über die Aktivitäten der DEZA in Burkina Faso: 

DEZA Burkina Faso

DEZA Gute Regierungsführung   

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Grosse Seen

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Die Konflikte in der Region der Grossen Seen (Burundi, Ruanda und Demokratische Republik Kongo) während der 1990er-Jahre fügten der Bevölkerung unermessliches Leid zu und schwächten das soziale Gefüge. Während eines ganzen Jahrzehnts wurden Vergewaltigungen als Kriegswaffe eingesetzt. Obwohl der Krieg offiziell beendet ist, ist das Ausmass sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt weiterhin beunruhigend.   

Die Mehrheit der Opfer sind Frauen, doch auch Männer und Jungen sind betroffen, was jedoch oft tabuisiert wird. Die Opfer werden stigmatisiert und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.
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Zu den körperlichen Verletzungen kommen die psychischen Belastungen. Um die physischen und psychischen Folgen sexueller Gewalt anzugehen, lancierte die Schweiz 2011 ein Programm zur psychosozialen Betreuung weiblicher Opfer von Gewalt in den drei Ländern. 

Das Programm arbeitet nicht nur mit Opfern, sondern mit der ganzen Gemeinschaft zusammen, um die Wiedereingliederung zu erleichtern.
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Der Einbezug der Männer ist wichtig für den Erfolg dieses Ansatzes. Um zu einer Verhaltensänderung beizutragen, legt das Programm den Schwerpunkt auf die Prävention und sensibilisiert Männer und lokale Behörden für sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt.
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In «Heilungsworkshops» können die Opfer schrittweise ihre psychische Gesundheit wiedererlangen und gesunde soziale Beziehungen knüpfen. Die Workshops, die in der Gemeinschaft stattfinden, bieten Raum für Diskussionen und den Austausch mit Menschen, die das Gleiche erlebt und ähnliche Bedürfnisse haben.   

Witwen können zum Beispiel an einem Workshop zum Thema Trauer und Umgang mit Emotionen teilnehmen, während es für Paare Workshops über Mediation, Vergebung und Versöhnung gibt.
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Menschen, die Gewalt erfahren haben, rutschen oft in die Armut ab und verfügen nicht mehr über die notwendigen persönlichen und finanziellen Ressourcen, um für sich selbst zu sorgen. In «Heilungsworkshops» können sie eine neue Lebensaufgabe finden, beispielsweise einen Kredit bei einer Bank erhalten und ein eigenes Geschäft gründen. 

Zudem lernen sie, kleine Projekte zu verwalten. Dank den Fähigkeiten, die sie in den Workshops erwerben, können sie sich ein neues Leben aufbauen.
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Der psychosoziale Ansatz kombiniert medizinische, psychosoziale und rechtliche Aspekte und legt ein besonderes Augenmerk auf die Wiedereingliederung der Opfer in die Gemeinschaft.   

Damit die sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt in der Region der Grossen Seen nachhaltig reduziert werden kann, muss die Arbeit mit den Gemeinschaften weitergeführt und das Gesundheitssystem gestärkt werden. Wichtig ist auch, dass die betroffenen Staaten ihr Engagement gegen die Straflosigkeit weiterführen.
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Im Jahr 2019 profitierten in den drei Ländern 26'000 Personen – davon 70 Prozent Frauen – unmittelbar von diesem Projekt. Von den 11'000 neuen Vergewaltigungsfällen betrafen 80 Prozent Frauen. Mehr als 600 Opfer erhielten unentgeltliche Rechtspflege und 50 Urteile wurden zugunsten des Opfers gefällt. 

Trotz der ermutigenden Fortschritte hat diese von Konflikten geschwächte Region aber nach wie vor beträchtliche Herausforderungen zu bewältigen.   

Weiterführende Informationen:   

DEZA Region der Grosse Seen   

DEZA Gleichstellung der Geschlechter
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Niger

Der Niger, ein Binnenstaat in der Sahelzone, versucht, trotz eines sich stetig verschlechternden Sicherheitsumfelds in der Region die Stabilität des Landes zu wahren. Der fragile Staat muss den steigenden Erwartungen einer überwiegend jungen, nachdrängenden Bevölkerung gerecht werden.

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Die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Dies stellt den Staat vor die Herausforderung, allen Bürgerinnen und Bürgern eine hochwertige Grundbildung anzubieten. Die Berufsbildung deckt lediglich 1% der Nachfrage im Land. 

Zur Unterstützung der nigrischen Behörden lancierte die Schweiz 2011 ein Programm zur Förderung der Berufsbildung in den ländlichen Gegenden des Niger. 

Das Programm hat zum Ziel, zum Aufbau eines niederschwellig Grundbildungs-, Berufsbildungs- und Eingliederungssystems beizutragen, das auf die Bedürfnisse der jungen Menschen und des lokalen Arbeitsmarktes abgestimmt ist.
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In den ländlichen Regionen Dosso und Maradi im Süden des Niger wurden dank dem Schweizer Engagement verschiedene Ausbildungszentren initiiert oder gestärkt. Die Schweiz unterstützt ein duales Berufsbildungssystem, bei dem die Lernenden Theorie und Praxis kombinieren. Der Unterricht erfolgt in den Lokalsprachen. 

Seit 2013 haben 15'000 junge Frauen und Männer in diesen Zentren eine Ausbildung begonnen. Dort erwerben sie Grundfähigkeiten wie Lesen und Schreiben und die notwendigen praktischen Kompetenzen, um einen Beruf auszuüben.
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Die Ausbildungszentren bieten Ausbildungen für junge Leute in den Bereichen Mechanik, Schreinern, Elektronik und Kochen an.
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Die in den Ausbildungszentren integrierten landwirtschaftlichen Ausbildungsstätten bieten einen praxisbezogenen Unterricht im Bereich Landwirtschaft, Viehzucht, Gemüsebau und Landmaschinen.
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Die 18-jährige Nana Aicha Yacouba aus der Region Maradi leitet dank der landwirtschaftlichen Ausbildung die Obstplantage der Familie:   

«Auf unserem Familienbetrieb haben wir mit meinem Vater eine Plantage mit 100 Mangobäumen angelegt. Ich bin diejenige, die das Fachwissen (Pflanzung und Veredelungstechniken) mitbringt, und mein Vater vertraut mir völlig, obschon ich jünger und erst noch ein Mädchen bin. Er lässt mir bei meinen Entscheidungen freie Hand. Wir kümmern uns zusammen um die Plantage und hoffen, dass wir gute Einnahmen erzielen werden, sobald die Bäume Früchte tragen.»   

Mehr über die Aktivitäten der DEZA im Niger :

DEZA Niger 

DEZA Grundbildung und Berufsbildung



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Tanzania

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Klicken Sie auf das Startzeichen unten links und hören Sie eine Diskussion von Niambie über die Herausforderungen von Mädchen, die zur Schule gehen (in Suaheli).

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In Tansania werden die meisten jungen Frauen und Männer nicht in die Entscheidungsprozesse zu Themen einbezogen, die ihr Leben betreffen, oder sie beteiligen sich nicht daran. Niambie (sprich mit mir auf Suaheli) ist ein Multimediaprojekt, das tansanische Jugendliche über eine wöchentliche Radiosendung und die sozialen Medien zusammenbringt. Es wird von der Schweiz finanziert und von der Organisation BBC Media Action umgesetzt. 

Niambie will junge Menschen mit relevanten, glaubwürdigen und ausgewogenen Informationen unterstützen, ihre Rechte und Pflichten zu verstehen. Ziel ist es, ihr Vertrauen zu stärken, damit sie sich in ihrer Gemeinschaft und in demokratischen Entscheidungsprozessen engagieren.
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In die Radiosendung werden Expertinnen und Experten, Influencerinnen und Influencer und angesagte Musikerinnen und Musiker eingeladen und zu verschiedenen Themen von Gesundheit über Gouvernanz bis zu persönlicher Finanzplanung interviewt. 

Die Experten äussern ihre fachliche Meinung, die Prominenten ihre Ansichten zu einem ausgewählten Thema in allgemeinverständlicher Sprache. 

Die Hörerinnen und Hörer können sich per Telefon oder über die sozialen Medien an der Diskussion beteiligen, indem sie Fragen stellen oder ihre Kommentare teilen. Es ist schon vorgekommen, dass Hörerinnen und Hörer wie auch Gäste ihre Ansichten gefreestylt oder gesungen haben.
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Seit der Gründung im Jahr 2013 hat Niambie 3,8 Millionen Hörerinnen und Hörer erreicht. Junge Menschen, die die Sendung hören, zeigen sich informierter und selbstsicherer, was die Teilnahme an demokratischen Prozessen betrifft. 

Sie sagen, die Sendung habe ihnen geholfen, die Entscheidungsfindungsprozesse und die Bedeutung der Rechenschaftspflicht für Entscheidungsträger zu verstehen.
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Chancengleichheit und gleiche Rechte für Frauen und Männer ist ein wichtiges Anliegen der Radiosendung Niambie

Sie legt einen starken Fokus auf die Gleichstellung der Geschlechter. Junge Hörerinnen berichten, dass sie viel gelernt haben von Themen wie geschlechtsspezifische Diskriminierung und Gewalt, sexuelle und reproduktive Gesundheit oder Herausforderungen von Mädchen, die zur Schule gehen.   

«Ich habe viel gelernt dank Niambie. Zum Beispiel, dass ich mich auch als Mädchen politisch engagieren und meine Meinung äussern kann. Über die Facebookseite von Niambie kann ich mich mit Gleichaltrigen im ganzen Land austauschen und über Alltagsfragen diskutieren» Zainab Juma Kabelengwa, Daressalam.
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Die Schweiz anerkennt, dass integrative Demokratie- und Wahlprozesse wichtig für die Entwicklung einer Gesellschaft sind. Die Unterstützung für Niambie zielt in erster Linie darauf ab, die Beteiligung junger Menschen an Entwicklungsprozessen zu erhöhen.   

Weiterführende Informationen:   

DEZA Tansania   

DEZA Gute Regierungsführung   

Hören Sie hier die letzte Sendung von Niambie (Suaheli)   

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Simbabwe

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Die ländliche Bevölkerung des südlichen Afrika ist vom Klimawandel stark betroffen. Infolge häufiger Dürren und Schädlingsbefalls sowie der negativen Auswirkungen des Klimawandels fällt es den Bäuerinnen und Bauern sehr schwer, durch regengeführte Landwirtschaft zu überleben. 

Vor allem die Trockenperioden hatten verheerende Auswirkungen. In Simbabwe haben die prekäre Wirtschaftslage und die hohe Inflation die Situation weiter verschärft. Die Kleinbauern bekommen die Wirtschaftskrise unmittelbar zu spüren. 

Ende 2018 waren Saatgut und Düngemittel mehr als doppelt so teuer wie im Vorjahr. Die Kombination von Klima- und Wirtschaftsschocks führte zu einer humanitären Notlage.
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Masvingo ist die erste Provinz Simbabwes, die die «Rural Resilience Initiative» (R4) des Welternährungsprogramms (WFP) umsetzt. Das Projekt, das die Schweiz im südlichen Afrika initiierte, unterstützt Kleinbäuerinnen und Kleinbauern bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels. 

Die R4-Initiative umfasst sowohl landwirtschaftliche als auch finanzielle Komponenten. Sie beruht auf vier Risikomanagementstrategien, d. h. Risikominderung (Vermögensaufbau), Risikotransfer (Mikroversicherung auf der Basis eines Wetterindex), Risikoübernahme (Kredite) und Risikoreserven (Sparen). 

Das Hauptziel der Initiative besteht darin, armen Haushalten zu helfen, ihre Ernährungssicherheit zu verbessern und mit Klimaschocks wie Dürren umzugehen.
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Die Bäuerinnen und Bauern wenden boden- und wasserschonende Methoden an, forsten abgeholzte und verödete Flächen auf und errichten einfache Infrastrukturen wie Dämme, Fischteiche und bewässerte Gemüsegärten, die ihnen neue Einkommensquellen eröffnen. 

Die grösste Innovation, die die R4-Initiative gebracht hat, ist die Dürreversicherung, die arme Kleinbauern für ihre errichtete Gemeinschaftsarbeit erhalten. Diese zahlt automatisch, wenn während der Anbausaison zu wenig Regen fällt. Schliesslich bilden die Bäuerinnen und Bauern Spargruppen, in die sie jeden Monat einen Teil ihres Einkommens einzahlen, damit sie Kleinkredite für nicht-landwirtschaftliche Aktivitäten aufnehmen können.
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Tariro Fariva und ihre Tochter Lana leben in Masvingo. Die beiden starken Frauen und ihre Familie haben erheblich profitiert vom Projekt, das ihnen zu frischem Fisch und Gemüse verholfen hat. 

Tariro hat viel über nachhaltige Landwirtschaft gelernt und sich Finanzwissen angeeignet. Diese Kenntnisse kann sie auch in anderen Bereichen in ihrem Leben anwenden. Nun hat sie ihre eigene Initiative zur Geflügel- und Ziegenhaltung gestartet. 

Bis 2021 sollen sich 6'000 Bauernfamilien in Simbabwe dem Projekt anschliessen. In Malawi und Sambia, wo die R4-Initiative dank Schweizer Unterstützung seit vier Jahren läuft, sind es bereits fast 50'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, davon zwei Drittel Frauen.  
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Die Bäuerinnen und Bauern reduzieren schrittweise ihre Anfälligkeit für Klimarisiken. Einigen ist es gelungen, etwas Geld zu sparen. Sie kaufen und verkaufen Lebensmittel in der Gemeinde. Andere verwenden das Geld für Notfälle, Schulgebühren und Gesundheitskosten. 

Private Versicherungsgesellschaften, Mikrofinanzinstitute und Abnehmer von Agrarprodukten wurden von Anfang an am Projekt beteiligt, um dessen Nachhaltigkeit sicherzustellen.   

Kwaneiso Mawere legt beim Graben eine Pause ein und erklärt, das Wichtigste, was sie gelernt habe, sei, die Landwirtschaft als Geschäft zu verstehen.
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Frauen müssen häufig eine Lücke füllen, wenn junge Männer aus ländlichen Gebieten Arbeit in städtischen Zentren oder im benachbarten Südafrika suchen. Sie sind daher das Zentrum des Haushalts und müssen hart arbeiten, beispielsweise jeden Tag Wasser holen.

Dies schafft ein Gefühl des Zusammenhalts: Die Frauen kommen zusammen und diskutieren ihre Probleme. Die Männer werden ebenfalls zur Teilnahme ermutigt, um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in den Gemeinschaften zu erzielen.   

«Wir haben Einkommensmöglichkeiten wie Fischzucht und Gemüseanbau geschaffen. Ich begann, Gemüse an Schulen und in der Gemeinde zu verkaufen. So kann ich das Schulgeld für meine Kinder bezahlen. Ich habe noch viel vor in meinem Leben, darüber freue ich mich», sagt Tafadzwa Sigauke.
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All dies kann im südlichen Afrika auf nationaler und regionaler Ebene gefördert werden. Die R4-Initiative in Masvingo ist ein vielversprechender Ansatz, um benachteiligten Bäuerinnen und Bauern in ländlichen Gebieten Simbabwes zu helfen, ihre Ernährungs- und Einkommenssicherheit zu verbessern. 

Die internationale Klimapolitik sollte alles tun, um sicherzustellen, dass die in Simbabwe gewonnenen Erkenntnisse auch in anderen Kontexten berücksichtigt werden.   

Mehr Informationen:   

DEZA Südliches Afrika   

DEZA Klimawandel und Umwelt  
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  • Bildrechte: Niambie, SDC / Christina Rizk, SDC / Esther Mbabazi, SDC / Esther Nsapu, SDC / Gulshan Khan, SDC / Gulshan Khan , Samuel Schlaefli, Samuel Schlaefli