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Haiti

Kuba

Bolivien

Honduras

Nicaragua

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Nach der politischen Krise 2004 und den Naturkatastrophen von 2005 lancierte die Schweiz ein humanitäres Programm für Haiti.  Seit 2013 engagiert sich die Schweiz auch mit Entwicklungsprogrammen, um zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen, zur Armutsreduktion und zur Stärkung der lokalen Verwaltungen beizutragen.
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Jean Monclair Casseus ist von Beruf Chauffeur. Er arbeitet seit 2008 bei der DEZA und ist Teil des fünfköpfigen Chauffeurteams der Schweizer Botschaft.

Als Chauffeur fährt man nicht nur Personen von einem Ort zum anderen, wartet dort auf sie und bringt sie dann wieder zurück. Die Arbeit umfasst noch andere wichtige Aspekte: Ein Chauffeur muss auch das Geschehen in der Umgebung aufmerksam verfolgen, um riskante Situationen vermeiden zu können. In kritischen Situationen benachrichtigt Jean Monclair Casseus seine Kollegen umgehend. «Ich habe eine grosse Verantwortung, was die Sicherheit anbelangt», erklärt er mir. Er ist sehr zufrieden mit seiner Arbeit als Chauffeur. «Das zeigt ja schon die Tatsache, dass ich diesen Job seit 14 Jahren mache.» Neben seiner Fahrertätigkeit nimmt Jean Monclair Casseus auch andere Aufgaben wahr. So arbeitete er nach dem Erdbeben von 2010 als Logistiker im Büro eines Regionalprojekts. Was die Entwicklung seines Landes betrifft, wünscht er sich mehr Eigeninitiative von seinen Landsleuten: «Alle Haitianerinnen und Haitianer wollen, dass sich die Lage verbessert. Aber es braucht ein kollektives Bewusstsein. Es liegt an uns, den Ausländerinnen und Ausländern zu sagen, was wir brauchen. Wenn wir das nicht tun, ändert sich auch nichts.» Jean Monclair Casseus ist enttäuscht über seine Landsleute. «Sie warten darauf, dass jemand kommt, sie haben kein Selbstvertrauen mehr.» Er selbst sieht die Zusammenarbeit in einem positiven Licht. «Wir machen etwas Konkretes. Projekte werden umgesetzt, und man sieht, dass die Menschen sich darüber freuen», meint er. Allerdings stellt er auch fest, dass Privatinteressen oft wichtiger sind als das Allgemeininteresse. Für seine beiden Töchter, die 15 und 11 Jahre alt sind, wünscht er sich, dass sie die Schule abschliessen und eine Ausbildung machen können und danach Arbeit finden. All das ist in Haiti nicht selbstverständlich. Er selbst fühlt sich dank seiner Arbeit «wohl in seiner Haut» und hofft, dass er sie noch lange ausüben kann. Zum Schluss erklärt er noch, dass er sich bei den Reisen eine gewisse Gegenseitigkeit wünschen würde und gerne die Schweiz kennenlernen würde!  
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2023 wurde die Schweizer Botschaft in Haiti in die Dominikanische Republik verlegt. Der beschleunigte Rückzug der bilateralen Zusammenarbeit und damit die Beendigung der bilateralen Programme soll bis Ende 2023 stattfinden. Andrin Fink, Chef der internationalen Zusammenarbeit in Haiti, betont jedoch, dass die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ihre Präsenz im Land durch andere Instrumente aufrechterhalten wird, darunter ein humanitäres Büro der DEZA in Haiti.

Was bedeutet für Sie ein verantwortungsvoller Ausstieg aus Haiti?
Ein verantwortungsvoller Ausstieg aus der bilateralen Zusammenarbeit in Haiti heisst für mich, dafür zu sorgen, dass die Errungenschaften der letzten Jahre erhalten bleiben. Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit hat einen sehr guten Ruf, insbesondere in Bezug auf ihre lokalen Aktivitäten zugunsten der haitianischen Bevölkerung. Wir waren vor allem im Süden Haitis tätig, wo wir in zwei verschiedenen Bereichen sehr eng mit den lokalen Akteuren zusammengearbeitet haben: lokale Gouvernanz und wirtschaftliche Entwicklung. Diese beiden Themen sind wichtig für die Entwicklung Haitis, und wir hoffen, dass unsere Programme eine gute Grundlage geschaffen haben, die auch nach unserem Rückzug bestehen bleibt. Ein verantwortungsvoller Ausstieg bedeutet meiner Meinung nach, die Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere Aktivitäten fortgeführt werden können.

Was wird nach zehn Jahren Präsenz das wichtigste Vermächtnis der DEZA in Haiti sein?

Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit hat kein eigenes Vermächtnis aufgebaut, sondern eines im Namen der haitianischen Bevölkerung und der Behörden, die die DEZA-Aktivitäten fortführen sollen. Die von der DEZA durchgeführten Projekte bleiben nicht als Hinterlassenschaft zurück, sondern bilden ein Fundament, das in Partnerschaft mit haitianischen Akteuren gelegt wurde und auch nach unserem Ausstieg weiterbestehen wird. Es wurde ein Kommunalfonds eingerichtet, um auf lokaler Ebene auf partizipative Weise Projekte zu identifizieren und umzusetzen. So baute beispielsweise eine Gemeinde eine Strasse, die zum ersten Mal den Zugang für Krankenwagen ermöglicht, so dass Leben gerettet werden können. Die Schweiz hat ihre Aktivitäten und ihr Portfolio in Haiti trotz eines schwierigen, von Krisen und Naturkatastrophen geprägten Umfelds laufend angepasst.  

Wie sehen Sie das künftige Engagement der DEZA in der Region – im Jahr 2025 und in zehn Jahren?
Meine Vision der DEZA in der Region in zehn Jahren ist dieselbe wie heute. Ich wünsche mir eine Zusammenarbeit, die sich auch künftig an den Kontext anpasst und zeigt, dass die Schweiz selbst unter recht fragilen und komplexen Bedingungen Unterstützung leisten kann. Unser Engagement für die Bevölkerung geht mit gezielten Mitteln weiter. Wir werden auch in Zukunft in der Lage sein, flexibel auf Bedürfnisse zu reagieren.   Ich wünsche mir, dass die Schweiz ihr Engagement im Rahmen anderer Instrumente der internationalen Zusammenarbeit aufrechterhält. Neben Projekten der thematischen Zusammenarbeit und multilateralen Partnerschaften muss in Haiti die humanitäre Hilfe weiterhin einen wichtigen Platz einnehmen.
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SQUAT: Diese fünf Buchstaben haben das Leben von Islande Jean François Maitre nachhaltig verändert. SQUAT steht für das Programm «Système de Qualification et d’Accès au Travail», durch das arbeitslose Jugendliche Zugang zu einer hochwertigen Berufsausbildung bekommen.
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Islande Jean François Maitre lebte lange Zeit in prekären Verhältnissen. Vor dem Programm hatte die alleinerziehende Frau im Haus ihrer Eltern gelebt. «Der Vater meines Kindes hatte uns verlassen», erzählt sie. Sie war arbeitslos und hatte keinerlei Hoffnung für sich und die Zukunft ihres Kindes.  

Im Jahr 2022 machte die junge Frau eine SQUAT-Lehre als Sanitärinstallateurin. Vier Monate später arbeitete sie bereits als Technikerin bei der Nationalen Direktion für Trinkwasser und Abwasser (DINEPA). «Mein Leben hat eine positive Wendung genommen», sagte sie. «Dank meines Einkommens konnte ich ein Stück Land kaufen. Und jetzt beginne ich mit der Planung für den Bau meines eigenen Hauses.»
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Bislang wurden im Rahmen des SQUAT-Programms auf Haiti 3300 Männer und 2200 Frauen geschult und zertifiziert. Von diesen Personen wurden 3100 in den Arbeitsmarkt integriert. SQUAT wird von der DEZA finanziert und von Caritas Schweiz und Swisscontact umgesetzt.
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Beginn der Schweizer Zusammenarbeit in Bolivien. Drei Schweizer Pioniere, darunter Daniel Blanc und Felipe Chollet, kamen mit 90 Kühen und 18 Stieren der Rassen Fleckvieh und Braunvieh sowie landwirtschaftlichen Geräten und Saatgut nach Bolivien und leiteten so die Zusammenarbeit ein.
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1975 trat ein langfristiges Kooperationsabkommen zwischen der Schweiz und Bolivien in Kraft. Bolivien wurde zu einem Schwerpunktland der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit, was zur Folge hatte, dass die Aktivitäten neu von La Paz und nicht mehr von Lima aus koordiniert wurden.   Zwischen 1969 und 1980 lag der thematische Fokus auf Projekten im Bereich der Landwirtschaft und insbesondere der Viehzucht. Dazu gehörten Projekte zur Mechanisierung der Landwirtschaft und zu Futtersaatgut. Mit der Zeit wurde das Engagement im Sinne einer integrierten ländlichen Entwicklung um zusätzliche Aktivitäten in den Bereichen ländliche Infrastruktur, Gesundheit, Ökologie/Aufforstung und Bildung erweitert. Alle Projekte wurden hauptsächlich von Expertinnen und Experten aus der Schweiz durchgeführt. Die Schwerpunkte wurden vor allem gestützt auf die im Land identifizierten Bedürfnisse und den Mehrwert der technischen Unterstützung der Schweiz festgelegt.
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In Zentralamerika wendete die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit rund 35 Prozent ihrer gesamten Investitionen für die Entwicklung des Landwirtschaftssektors auf. Mit den Beiträgen wurden landwirtschaftliche Technologien gefördert und gestärkt, insbesondere in Honduras und Nicaragua. Metallsilos zur Konservierung des geernteten Getreides und zur Verringerung der Ernteverluste, Pflugtechniken und Vorbereitung der Böden für Zugtiere sowie die Erforschung neuer Mais-, Bohnen-, Reis- und Kartoffelsorten zur Förderung der Ernährungssicherheit waren die Schwerpunkte zahlreicher Programme und Projekte, welche die DEZA auf weitere Länder Lateinamerikas ausdehnen konnte. Wie das Beispiel von Pedro Oseguera in Guaimaca, Honduras, zeigt, hat sich diese Technik als geeignet und nützlich erwiesen.
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Das bedeutende Engagement der DEZA in den Bereichen Finanzsystementwicklung und Mikrofinanz begann in den 1990er-Jahren. Ab Mitte der 1990er-Jahre konzentrierte sich die Schweiz zusätzlich auf Gouvernanzthemen wie die Förderung von Dezentralisierung, lokaler Gouvernanz und Bürgerbeteiligung sowie auf Reformen im Justizwesen. Die Querschnittsthemen Gender, Gouvernanz, Menschenrechte, Konfliktsensitivität und Klimawandel sind auch heute noch aktuell. Landwirtschaft und ländliche Entwicklung blieben Schwerpunktthemen, obwohl sie auch in finanzieller Hinsicht erheblich an Bedeutung verloren.
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Nach einer Erkundungsmission im Jahr 1999 beschloss die DEZA, in Kuba ein «Sonderprogramm» durchzuführen und zur Aufnahme ihrer bilateralen Zusammenarbeit im Jahr 2000 ein Büro einzurichten. Die bilaterale Zusammenarbeit in Kuba gilt weithin als speziell, da die soziale Lage im Unterschied zu den meisten anderen Ländern der Region nicht durch extreme sozioökonomische Ungleichheit oder Armut gekennzeichnet ist. Die Gesprächspartnerinnen und -partner bezeichneten das Kuba-Programm als das «politischste» Programm, weil es vor allem von diplomatischen Erwägungen und weniger von akuten Hilfsbedürfnissen geleitet war. Die Schweiz pflegte seit der Revolution gute Beziehungen zum sozialistischen Kuba. Dies zeigte sich auch in ihrer Rolle als Schutzmacht für die Interessen der USA, die jahrzehntelang (1961–2015) keine diplomatischen Beziehungen zu Kuba unterhielten. Die bilaterale Zusammenarbeit wurde offen als wichtiges strategisches Instrument zur Vertiefung der Beziehungen zu Kuba, zur Positionierung der Schweiz als starke internationale Partnerin bei der erwarteten politischen und wirtschaftlichen Öffnung und als Beitrag zu einem friedlichen Veränderungsprozess bezeichnet.
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Am 12. Januar 2010 wurde Haiti von einem Erdbeben der Stärke 7 erschüttert. Über 200 000 Menschen starben und 1,5 Millionen wurden obdachlos. Die DEZA führte in der Folge ihre bisher grösste Nothilfeaktion durch. Sie stellte insgesamt 170 Tonnen Hilfsgüter für die Erdbebenopfer bereit. Umgehend kam ein Team von 150 Expertinnen und Experten des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe (SKH) im Erdbebengebiet zum Einsatz. In den ersten Monaten nach der Katastrophe behandelte das medizinische Team des SKH über 800 Personen, nahm 620 chirurgische Eingriffe vor und half bei rund hundert Geburten. Die SKH-Mitglieder verteilten Notfallkits und Material für den Bau von Notunterkünften. Sie stellten rund 50 Brunnen instand, die seither 50 000 Personen täglich mit Trinkwasser versorgen. Vor mehreren zerstörten Schulhäusern wurden Zelte aufgebaut, damit der Unterricht fortgesetzt werden konnte.






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Die Schweiz leistete mit ihren humanitären Aktivitäten lebenswichtige Nothilfe für die Überlebenden der Katastrophe. Haiti war jedoch mit extremer Armut konfrontiert. 2013 wurde Haiti zu einem Schwerpunktland der Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz. Die DEZA engagierte sich mit längerfristigen Entwicklungsprogrammen, um zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen, zur Armutsreduktion und zur Stärkung der lokalen Verwaltungen beizutragen. Die DEZA unterstützte zahlreiche Projekte in den Bereichen gute Regierungsführung, Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie Beschäftigung und wirtschaftliche Entwicklung.
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Am 4. Oktober 2016 wurde Haiti erneut von einer Naturkatastrophe heimgesucht. Windböen mit Geschwindigkeiten von über 250 km/h fegten über den Südwesten des Landes hinweg. Sie richteten schwere Schäden an und forderten Hunderte Todesopfer. Sintflutartige Regenfälle, die zu Überschwemmungen und Erdrutschen führten, verschärften die Situation weiter. Rund 30 Expertinnen und Experten des SKH leisteten zwei Monate lang Nothilfe, wobei der Fokus auf dem Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen lag. Sie sanierten beispielsweise vier öffentliche Wassersysteme, die insgesamt 24 000 Menschen versorgen. Die DEZA stellte 3,3 Millionen Franken für die Nothilfe zur Verfügung.

Zudem unterstützte sie während vier Monaten die Wiederaufbaumassnahmen Haitis, wobei sie humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe kombinierte. Sie half etwa lokalen Organisationen, die Lebensgrundlagen der bäuerlichen Landbevölkerung zu sichern, die infolge des Hurrikans alles verloren hatte. In diesem Rahmen wurden insbesondere Nutztiere und Saatgut zur Verfügung gestellt.
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Nach dem Erdbeben, das Haiti am 14. August 2021 erschütterte, leitete die Schweiz umgehend eine Hilfsaktion ein. Zusätzlich zu den aus Bern entsandten Expertinnen und Experten des SKH konnte die Botschaft in Port-au-Prince dank eines Projektbüros im Département du Sud rasch ihr lokales Team mobilisieren. Insgesamt waren rund 20 Personen im Einsatz, die eng mit den nationalen und lokalen Behörden zusammenarbeiteten, um die betroffenen Menschen zu unterstützen. Während dreier Wochen sorgten die Schweizer Fachleute namentlich für die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung. Sie stellten in mehreren Ortschaften der Insel Wassertanks zur Versorgung von 10 000 Personen auf. Insgesamt stellte die Schweiz mehr als 4 Millionen Franken für die Erdbebenhilfe bereit, wobei 3 Millionen aus der Neuausrichtung laufender DEZA-Aktivitäten stammten. Die Entwicklungszusammenarbeit löste die Nothilfe ab und passte ihre Projekte an. So wurde im Rahmen einer nachhaltigen und partizipativen Finanzierung der Wiederaufbau der Wasser- und Abwasserinfrastruktur unterstützt.
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1976

Das Projekt Berufsbildung im ländlichen Raum in Honduras war der erste Meilenstein der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Zentralamerika. Mit der Neuausrichtung der Schweizer Entwicklungspolitik wurde Honduras zum Schwerpunktland, weil sein Pro-Kopf-Bruttoinlandprodukt an vorletzter Stelle der Länder Lateinamerikas lag; es gehörte zu den von der Ölkrise am stärksten betroffenen Ländern, und die damalige Militärregierung verfolgte eine relativ offene Sozialpolitik. Dieses Projekt wurde in Abstimmung mit der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) erarbeitet.
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Das zweite Projekt der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Honduras wurde als bilaterales Projekt gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium durchgeführt. Es wurden Brunnen gegraben, um den gravierenden Problemen des Wassermangels in wirtschaftsschwachen ländlichen Gegenden zu begegnen. Das Projekt hiess anfangs POSUIZOS und wurde später zu PROPAR (Projekt für Brunnen und Wasserleitungen in ländlichen Gebieten).
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Mit dem Programm Wasser und Sanitärversorgung erhielten über 360 000 Menschen Zugang zu Wasser und Sanitärversorgung, was einer der thematischen Schwerpunkte der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit war. Sie vereinte die Arbeit an der Wasser- und Sanitärinfrastruktur mit den sozialen Aspekten Bildung, Betrieb und Unterhalt. Mit einer Dauer von 35 Jahren ist es eines der längsten Programme. In der Gemeinde Jesús de Otoro im Departement Intibucá in Honduras wurden ein Kanalisationssystem installiert, zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen gebaut und Strassen im Stadtzentrum gepflastert.
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Von 1984 bis 1996 verbesserte das unter dem Namen Chinorte bekannte Programm für integrierte ländliche Entwicklung, das in sechs Gemeinden im Norden des Departements Chinandega umgesetzt wurde, die Lebensbedingungen von 70 000 Menschen. Ein grosser Teil der Bevölkerung lebte in gefährdeten Gebieten und zog in sichere Gegenden mit menschenwürdigem Wohnraum, Zugang zu sauberem Wasser und sanitärer Grundversorgung, Bildung und Gesundheit. Die Veränderungen gaben den Anstoss zu einer umfassenden Entwicklung: Es wurden dadurch nicht nur die Einkommensquellen der Bevölkerung diversifiziert und die Ernährungssicherheit sowie die Gesundheit verbessert, sondern auch ihre technischen Fähigkeiten und Produktionskapazitäten gesteigert, was zu verbesserten Sorghum-, Mais- und Bohnensorten führte. Für ihre Viehhaltung erhielten sie sogar Kredite von den Geschäftsbanken. So hat die Schweiz während mehrerer aufeinanderfolgender Regierungen und Gemeindeverwaltungen mit 24 Millionen Dollar zur Verbesserung der land- und viehwirtschaftlichen Produktion und der Management- und Geschäftskompetenzen beigetragen und darüber hinaus eine Strasseninfrastruktur geschaffen, damit die Bevölkerung die Ernte auch einfahren konnte.

«Es gibt Produzenten, die von Chinorte finanziert wurden, und jetzt sehr erfolgreiche Unternehmer und Viehzüchter sind. Durch Chinorte haben wir viel über Boden- und Wassererhaltung an den Hängen gelernt. Wir haben auch gelernt, wie man in der Ebene mit Höhenlinien arbeitet, im Einklang mit der Natur lebt, an die Gegend angepasste Pflanzensorten verwendet und Forst-Weidewirtschafts- und Agrarforstsysteme einsetzt. All das bleibt den Produzenten im Gedächtnis und wird weitergeführt». – Kenny Espinoza, Stadtpräsident von Somotillo
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Nicaragua ist nach Haiti das ärmste Land Lateinamerikas, und das Thema Gesundheit ist auf allen Ebenen prioritär. Seit 1985 hat der Verein für medizinische Hilfe für Zentralamerika (Ayuda Médica para Centroamérica, AMCA) die Ausbildung der Humanressourcen, die Bereitstellung von Ausrüstung und Medikamenten sowie den Aufbau von Infrastruktur in den Krankenhäusern und Gesundheitszentren des Landes vorangetrieben. Die Abteilung für Hämatoonkologie am Kinderkrankenhaus Manuel de Jesús Rivera von La Mascota ist eines der prominentesten Beispiele. Dr. Roberta Ortiz, Fachgebiet pädiatrische Onkologie, erhielt Unterstützung bei der Spezialisierung auf pädiatrische Hämatoonkologie. Sie arbeitete fast 20 Jahre in La Mascota und arbeitet heute bei der Weltgesundheitsorganisation in Genf in der Schweiz. Sie berichtet, wie mit Unterstützung der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit und nationaler Solidaritätsnetzwerke das erste Programm für pädiatrische Palliativversorgung in Nicaragua entstand.
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Das zwischen 2010 und 2023 durchgeführte Projekt Biolandbau und Klimawandel beinhaltete in der ersten Phase (2010–2014) umfassende Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. In der zweiten Phase (2015–2019) lag der Schwerpunkt auf dem Aufbau von Kapazitäten in den Gemeinden zur Anpassung an die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Die dritte Phase des Projekts (2020–2023) hatte zum Ziel, den Ansatz und die Modelle für eine integrierte Raumentwicklung, die in den vorherigen Phasen angewandt wurden, auf nationaler Ebene zu stärken und auszuweiten, und zwar durch Lernlabore für Biolandbau, d. h. Gebiete mit einschlägigen, auf andere Gebiete übertragbaren Erfahrungen.
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Bauernfrauen von Pantasma in Jinotega waren mit Hühnerhaltung und dem Verkauf von Hühnerfleisch wirtschaftlich erfolgreich und ein Beispiel für Selbstermächtigung. Sie taten sich nicht nur als Unternehmerinnen zusammen, sondern auch, um sich Gedanken über ihre Rechte zu machen, ihre technischen Fähigkeiten und Managementkenntnisse zu verbessern und Veränderungen für jede einzelne Bäuerin und die Gemeinschaft herbeizuführen. Obwohl das durch die Schweiz finanzierte Projekt 2019 endete, arbeitet diese Gruppe von Frauen weiterhin zusammen daran, ihren Absatzmarkt zu stärken und zu erweitern.
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Das Projekt Vida Sin Violencia (Gewaltfrei leben), das zwischen 2016 und 2022 umgesetzt wurde, hatte zum Ziel, zur Verringerung der Gewalt gegen bolivianische Frauen beizutragen und ihren Zugang zur Justiz zu erleichtern. In der ersten Phase wurden bewährte Verfahren zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen auf nationaler und subnationaler Ebene zusammengetragen und gefördert. In der zweiten Phase lag der Schwerpunkt auf der Einflussnahme auf die öffentliche Politik und der Multiplikation der Erkenntnisse durch Verbreitung, Austausch und Replikation.
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In Haiti gibt es grosse Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern. Frauen verfügen nicht über die gleichen Chancen wie Männer und haben kaum Zugang zu Ressourcen. Frauen können jedoch sowohl auf individueller als auch kollektiver Ebenen einen massgeblichen Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten.

In ländlichen Gebieten haben Frauen kaum Zugang zu Produktionsmitteln. Dank der Unterstützung des DEZA-Programms PAGAI lernen Frauen, ein Einkommen zu generieren, indem sie etwa Gemüse aus dem Familiengarten verkaufen. Sie errichten Spargemeinschaften und investieren in den Kauf von Vieh, das sie bei Bedarf wiederverkaufen können. Dies hilft ihnen, sich zu Hause und in kommunalen Einrichtungen mehr Gehör zu verschaffen. Eine Teilnehmerin des Programms erzählt: «Seit meiner Ausbildung hilft mein Mann beim Waschen und Kochen. Wenn ich vom Markt zurückkomme, fragt er nicht mehr, zu welchem Preis ich jedes einzelne Produkt verkauft habe.

Im Südosten des Landes stärkt das von der haitianischen NGO Fonkoze umgesetzte Programm PROMES die Menschen in ihrer Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen, und fördert ihre Resilienz gegenüber Naturkatastrophen. Dank einem 18-monatigen Kurs finden die Frauen aus der extremen Armut heraus. Wenn sie einen Ehemann haben, werden Aktivitäten organisiert, die sich an alle Familienmitglieder richten. Die Männer können zum Beispiel Workshops zum Thema positive Männlichkeit besuchen. Dadurch können familieninterne Spannungen und Gewalt reduziert werden.

Mehrere Ausbildungsprogramme fördern den Einstieg von Frauen in Berufe, in denen sie kaum vertreten sind. Sie sind vor allem auf den Bausektor und die Förderung des Unternehmertums ausgerichtet. Die Ausbildungskurse des SQUAT-Programms, an denen mindestens 30 Prozent Frauen teilnehmen, vermitteln Fähigkeiten, die es für den Einstieg in den Arbeitsmarkt und die Erwirtschaftung eines Einkommens braucht. 2022 erwarben über 400 Handwerkerinnen ein staatlich anerkanntes Diplom. 180 Stunden wurden für die Beratung und Begleitung unternehmerischer Tätigkeiten aufgewendet. Davon profitierten rund 150 innovative Projekte, von denen etwas mehr als die Hälfte von Frauen getragen wurden.
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Die Zusammenarbeit der DEZA mit Kuba begann im Jahr 2000 und konzentriert sich seit 2004 auf ein Programm zur lokalen Entwicklung. Das Hauptziel besteht darin, die kubanische Gesellschaft bei einem Prozess der friedlichen, partizipativen und gerechten Entwicklung zu unterstützen.

Die DEZA-Projekte in Kuba befassen sich mit Themen wie lokaler Regierungsführung, lokaler wirtschaftlicher Entwicklung, Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion sowie beruflicher Aus- und Weiterbildung.
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Julio César González Pagés arbeitet seit acht Jahren als nationaler Programmbeauftragter für die DEZA und ist über die Genderthematik schon seit 18 Jahren im Austausch mit der DEZA. Nach der Beendigung der bilateralen Zusammenarbeit im Jahr 2024 wird sich Julio César González Pagés weiterhin als Autor, Wissenschaftler und sozialer Aktivist mit dem Thema Männlichkeit befassen.

«Als Sohn spanischer Emigranten und aufgewachsen mit vier Brüdern begleiten mich geschlechtsspezifische und interkulturelle Fragen seit meiner jüngsten Kindheit.» Julio César González Pagés hat einen Master in Gender Studies einer Universität in New York und einen Doktortitel in Geschichtswissenschaften. Als alleinerziehender Vater eines 35-jährigen Sohns weiss er, dass man nicht einfach Vater ist. Ein kubanischer Slogan «padre no es cualquiera» inspirierte ihn bei der Produktion und Moderation der kubanischen Fernsehsendung «Cosas de hombres» zum Thema Männlichkeit. Vor seiner DEZA-Zeit war er Professor an der Universität von Havanna. Zu seinen Fachgebieten gehörten Menschenrechte, Gender, Ethnizität, Rasse und Zivilgesellschaft. Er schrieb verschiedene Bücher über Migration, LGBTI, Männlichkeit und Feminismus. Im Rahmen seiner Zusammenarbeit mit der DEZA und auf Anregung der damaligen Gender-Netzwerk-Verantwortlichen gründete er 2006 das iberoamerikanische und afrikanische Netzwerk für Männlichkeit (RIAM). Ihm gehören Männer aus vierzig lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern sowie aus Spanien und Portugal an. Sie befassen sich mit Fragen der Männlichkeit und den damit zusammenhängenden genderspezifischen Herausforderungen. 2014 wurde Julio César González Pagés offiziell ins DEZA-Team in Havanna aufgenommen und wechselte so von Wissenschaft in die Welt der Praxis. Es war eine tiefgreifende Veränderung, denn «Bücher zu schreiben und an der Universität Workshops zu leiten, ist nicht zu vergleichen mit der Arbeit um Einflussnahme auf die öffentliche Politik». Die Arbeit der DEZA zeichnet sich durch eine enge Begleitung der Projekte und Partner – Zivilgesellschaft und Regierungsstellen – aus. Julio César González Pagés schätzt die Grundsätze der DEZA, denn er ist überzeugt, dass wir die betroffenen Menschen und ihre Bedürfnisse kennen müssen, um Einfluss auf die öffentliche Politik nehmen und Kooperationsprogramme erfolgreich durchführen zu können. «Wer kein guter Mensch ist, kann auch kein guter Entwicklungshelfer sein.»
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Was bedeutet für Sie ein verantwortungsvoller Ausstieg aus Kuba?
Für mich heisst das in erster Linie einen Dialog führen über die Übergabe des Programms mit den unterschiedlichen Partnern auf Regierungs- und Nichtregierungsebene, aber auch mit den Entwicklungsorganisationen, die das Programm übernehmen können und es so effizient wie die DEZA weiterführen werden. Zu den wichtigsten Partnern gehören das Ministerium für Aussenhandel, das für die internationale Zusammenarbeit Kubas als Geber- und Empfängerland zuständig ist, sowie verschiedene Organisationen der UNO und der EU.   Für mich setzt ein verantwortungsvoller Ausstieg zudem die Ausarbeitung von guten Praktiken im Bereich des Wissenstransfers voraus, damit die zukünftigen Partner bei der Durchführung der DEZA-Projekte auf dem vorhandenen Wissen aufbauen können.   Schliesslich sind Transparenz und Rechenschaft wichtig, zum einen um die positiven Ergebnisse der letzten Jahre sichtbar zu machen, zum anderen um Fehler zu erkennen und daraus zu lernen.

Was ist das grösste Vermächtnis der Schweiz in Kuba nach 24 Jahren vor Ort?
Seit dem Jahr 2000 haben wir uns in Kuba auf einen einzigen Themenbereich konzentriert – die lokale Entwicklung – mit drei strategischen Schwerpunkten: partizipative Gemeindeverwaltung, Zugang zu Nahrungsmitteln und lokale Wirtschaftsförderung, wobei in alle drei Programme das gleiche Transversalthema eingeflossen ist: Geschlechtergleichstellung und soziale Inklusion. Dieser Ansatz hat zu nachhaltigen Ergebnissen geführt, nicht nur für die ländliche und die städtische Bevölkerung, sondern auch auf systemischer Ebene. Ein Beweis dafür ist die neue Verfassung der Republik Kuba von 2019, die einen Artikel zur Dezentralisierung und lokalen Entwicklung als wichtige Motoren für die Entwicklung des Landes enthält. Der Schritt zu einem dezentralisierten System kann als ein Meilenstein in der Geschichte des Landes betrachtet werden.

Welche Lehren können wir als Institution aus dieser langjährigen Zusammenarbeit ziehen, namentlich für ein anderes Kooperationsbüro oder einen anderen Kontext?
Die wichtigste Erkenntnis aus dem Engagement der DEZA in Kuba war sicherlich die, dass die Zusammenarbeit keine Einbahnstrasse ist. Der Schlüssel zum Erfolg waren das gegenseitige Vertrauen zwischen der Schweiz und Kuba sowie flexible Instrumente der Zusammenarbeit.   Eine transparente Agenda, die frei von politischen und geostrategischen Interessen ist, war ein weiteres wichtiges Element bei der Ausarbeitung eines Kooperationsprogramms zugunsten der bedürftigen Bevölkerung und mit Auswirkungen auf die öffentliche Politik, um langfristig einen Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten zu können.

Wie sehen Sie das Engagement der DEZA in der Region in den nächsten fünf, zehn Jahren?$
Ich unterstreiche immer wieder, dass sich die bilaterale technische Zusammenarbeit der Schweiz aus Lateinamerika und insbesondere aus Kuba zurückzieht, dass die Schweiz dort aber weiterhin engagiert bleibt. So wird die Botschaft der Schweiz in Havanna ihre Arbeit in einer anderen Form und mit anderen Instrumenten der schweizerischen Aussenpolitik fortsetzen, einschliesslich der Diplomatie und der regionalen Zusammenarbeit, die auf einer Verknüpfung von humanitärer Hilfe, Entwicklung und Frieden sowie wirtschaftlicher Zusammenarbeit beruht.  
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Dank des Projekts APOCOOP konnten 14’000 kubanische Landwirte und ihre Familien ihre Produktion verbessern, ihr Einkommen steigern und neue Arbeitsplätze schaffen. Die Erhöhung der Produktion ist auch darum wichtig, weil Kuba bis zu 80 Prozent seiner Lebensmittel importieren muss.

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Das Projekt hatte einen grossen Einfluss auf die persönliche und berufliche Entwicklung der Teilnehmenden, insbesondere der Frauen. Es wurden gezielt Massnahmen ergriffen, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.
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Martha Orsell Adeis hatte lange unter dem Machismo in ihrem Umfeld gelitten. Durch das Projekt konnte sie sich emanzipieren, eine Universität besuchen und eine Anstellung finden. «APOCOOP hat mein Leben verändert», sagt sie rückblickend. Martha Orsell Adeis hat ihre neu erworbenen Führungskompetenzen genutzt, um sich zu vernetzen und auf regionaler und nationaler Ebene für die Sache der Frauen zu kämpfen.
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Es waren junge Menschen, für die Solidarität nicht nur ein Wort war. In den 1980er-Jahren boten die Schweizer Freiwilligenbrigaden 800 Frauen und Männern die Gelegenheit, dies zu beweisen. Sie liessen ihr privilegiertes Leben zurück und kamen in die bedürftigsten Gegenden Nicaraguas, um Unterstützung zu leisten, unter anderem in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Produktion, Bauwesen und Kultur. Sie waren zwischen 18 und 25 Jahre alt und in mehr als 20 Solidaritätskomitees organisiert, um während drei Monaten im Land zu arbeiten. Eine Erfahrung, die ihr Leben geprägt, und das der Menschen, die sie damals unterstützten, verändert hat.

«Ich wurde in eine Kooperative zwischen Achuapa und Limay gebracht. Wir waren zu sechst, und ich – mit meinen zehn Spanischstunden! – wurde zum offiziellen Übersetzer ernannt. Wir wohnten in der kleinen Schule und halfen beim Bau von Wohnungen. Für mich als 20-Jähriger waren das gewaltige Eindrücke: Werte, Hoffnung, aber es gab auch bereits einen persönlichen Bezug, Gesichter, Stimmen, Menschen, an die man sich erinnerte. Das hat mein Leben geprägt.» – Beat Schmid, Brigadist und heute Vertreter des Vereins für medizinische Hilfe für Zentralamerika (Ayuda Médica para Centroamérica AMCA)


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Eine gute Ernte nützt wenig, wenn es keinen Ort gibt, um das Getreide zu lagern. Das Programm Postcosecha (Nach-der-Ernte, 1983–2009) war entscheidend für die ländliche Entwicklung, weil den Bauern gezeigt wurde, wie man Metallsilos baut, um die Lagerung des Getreides sicherer zu machen, Verluste zu verringern und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Im Fall von Nicaragua kam dieses Projekt 380 Millionen Menschen zugute, die zudem lernten, die Silos zu vermarkten. Félix Hernández war 38 Jahre alt, als er dieses Handwerk lernte, von dem er heute noch lebt.
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Der haitianische Kontext ist sehr fragil. Bevölkerung und Institutionen sind äusserst verletzlich. Es kommt häufig zu Naturkatastrophen wie Erdbeben, Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Dürren, die durch den Klimawandel noch verschlimmert werden.

Zahlreiche Schweizer Hilfswerke und Solidaritätsorganisationen sind seit den 1950er-Jahren in Haiti tätig. Die Schweiz unterstützt das Land seit Ende der 1990er-Jahre. Nach dem verheerenden Erdbeben 2010 und dem Hurrikan Matthew 2016 intensivierte die Schweiz ihr humanitäres Engagement. Sie unterstützt seither den Wiederaufbau und die Stärkung der Katastrophenvorsorge. Seit 2013 engagiert sich die Schweiz auch mit längerfristigen Entwicklungsprogrammen in Haiti, um zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen, zur Armutsreduktion und zur Stärkung der lokalen Behörden beizutragen.
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Durch die Automatisierung der Buchhaltungsprozesse und die Schulung des Fachpersonals im Bereich Finanzverwaltung konnte die Stadtverwaltung von Humuya in Comayagua, Honduras, ihre Steuereinnahmen in verschiedenen Bereichen um mehr als 100 Prozent steigern. Die Mittel wurden in soziale Projekte investiert, die das Leben der Menschen verbesserten. Auch andere Gemeinden, die die erhaltenen Mittel nicht ausgaben, weil die Verwaltung noch von Hand erfasst wurde, erhielten von der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit diese Unterstützung. So lernte die Bevölkerung, Projekte ihren Bedürfnissen entsprechend zu identifizieren, zu priorisieren und anzufordern, sowie Aktionen mit den Stadtverwaltungen zu koordinieren.
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Im März 2010 beschloss der Bundesrat, 36 Millionen Franken für den Wiederaufbau in Haiti bereitzustellen. Kurz darauf eröffnete die DEZA in Port-au-Prince ein Kompetenzzentrum für den Wiederaufbau (Centre de compétence en reconstruction, CCR) mit Expertinnen und Experten des SKH und des Privatsektors.

Die DEZA konzentrierte sich auf die Wiederherstellung der Infrastruktur. Sie erhielt als erste Organisation nach dem Beben die Bewilligung des haitianischen Bildungsministeriums zum Bau von permanenten Schulen. Insgesamt wurden 12 Schulhäuser errichtet und über 1000 Maurer ausgebildet. Sämtliche Gebäude wurden nach den Normen für erdbeben- und sturmsichere Bauten erstellt, damit sie weniger anfällig für Naturkatastrophen sind.

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Die Schweiz unterstützte die Regierung von Honduras bei der Durchführung und Konsolidierung nationaler Reformen in den Bereichen Justiz, Sicherheit und Menschenrechte. Einer der Arbeitsschwerpunkte bestand darin, die Leistung des Sicherheitssektors, insbesondere der Nationalpolizei, zu verbessern, was zu einer Zunahme der Zahl der Ermittlungen und der Aufklärung von Mordfällen und Menschenrechtsverletzungen geführt hat.
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Mit dem Programm für öffentliche Sicherheit hat die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit dazu beigetragen, den Plan für Reformen der Polizeiausbildung umzusetzen, die internen Führungsstrukturen zu verbessern, eine bürgernahe Polizei zu verwirklichen und Kontrollsysteme zu schaffen, die darauf ausgerichtet sind, die Integrität der Institutionen zu gewährleisten, damit die Bürgerinnen und Bürger von Honduras in Sicherheit leben können.

Ausserdem wurde ein modernes Gebäude errichtet, das 32 Klassenzimmer, eine Bibliothek, eine Aula, einen Gerichtssaal für mündliche und öffentliche Verhandlungen sowie weitere materielle und technische Ressourcen umfasst. Das Ausbildungsinstitut der Polizei von La Paz in Honduras spielt damit eine Pionierrolle bei der Verbesserung der Polizeiausbildung.
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Nachdem Hurrikan Ian die Provinzen Pinar del Río und Artemisa heimgesucht hatte, wurde eine Beitragsvereinbarung über die Bereitstellung von mehr als 500’000 Franken an das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen unterzeichnet, um die angesichts der entstandenen Schäden eingeleiteten Soforthilfe- und Wiederaufbaumassnahmen weiter zu unterstützen. Wenngleich die Schweiz das Land bereits bei früheren Katastrophen unterstützt hatte, war diese Geldspende Bestandteil des ersten UNO-Aktionsplans für Kuba und floss in den Kauf und die Verteilung von rund 340 Tonnen Nahrungsmitteln zur direkten Unterstützung der verletzlichsten Menschen in der Provinz Pinar del Río.
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Seit 1984 arbeitet die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Honduras mit NGO zusammen, vor allem im Bereich des Zugangs zu hochwertigem Wasser. Zusammen mit anderen Organisationen für Entwicklungszusammenarbeit richtete sie eine Koordinationsstelle für Wasser- und Sanitärversorgung ein. Zehn Jahre später wurde aus dieser Initiative das Projekt Regionales Wasser- und Sanitärversorgungsnetz für Zentralamerika (Red Regional de Agua y Saneamiento de Centroamérica), das zur Ausarbeitung von Strategien und Gesetzen sowie zur Entwicklung von Technologien für die ländliche Bevölkerung beitrug.
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Im Einklang mit den universellen humanitären Prinzipien leistet die Schweiz in Krisensituationen und bei Konflikten und Naturkatastrophen Soforthilfe. Die Bedürfnisse der Betroffenen zu berücksichtigen, ist ein zentrales Anliegen der humanitären Hilfe der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Die Bereitstellung von Rettungs- und Wiederaufbauteams hat dazu beigetragen, Leben zu retten und wichtige Infrastrukturen wieder aufzubauen.
 
Im Oktober 1998 wurde die Gemeinde Morolica in Choluteca, Honduras, von den sintflutartigen Unwettern des Wirbelsturms Mitch vollständig zerstört. Über ihre verschiedenen Programme und Projekte, darunter das renommierte AGUASAN-Programm, reagierte die Schweiz umfassend mit der Verteilung von Lebensmitteln, Trinkwasser und lebensnotwendigen Gütern sowie der Pflasterung der Gemeindestrassen. Die Intervention der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit in Abstimmung mit spezialisierten internationalen und lokalen Organisationen war entscheidend für den Aufbau der neuen Gemeinde Morolica.
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Innerhalb von sechs Jahren (2002–2008) erhielten 90 000 Produzentinnen und Produzenten erstmals Zugang zu elektrischem Strom für den Alltag und für ihre Arbeit. Erreicht wurde dies durch das Projekt für kleine Wasserkraftanlagen der Weltbank und des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen mit Unterstützung der Schweiz. Damit konnten sie nicht nur ihre Lebensqualität verbessern, sondern auch ihre Produktionssysteme modernisieren und ihre Einnahmen erhöhen, um den Eigenbedarf zu decken.
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Schon der Anbau von Cashewbäumen als Mittel zur Sicherung des Lebensunterhalts mit Blick auf die Wertschöpfungsketten wurde zu einer rentablen und nachhaltigen Tätigkeit. Durch berufliche Fachausbildung, die Verbesserung der Fruchtqualität, strategische Geschäftspartnerschaften und die Ermächtigung der Frauen wurde diese Wertschöpfungskette in den Gemeinden von Choluteca, Honduras, verbessert. Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit und Swisscontact konnten zusammen mit lokalen Produzentinnen und Produzenten sowie staatlichen Institutionen die Lebensqualität der begünstigten Familien erheblich verbessern und die Cashewnuss zu einem Produkt machen, das zur nachhaltigen, inklusiven, wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung des Landes beiträgt.
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Um eine inklusive wirtschaftliche Entwicklung zu fördern, hat die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit die Optimierung der Produktionsketten dieser Produkte unterstützt. Es konnten 30 000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, von denen 30 Prozent mit Frauen besetzt sind; 16 000 Familienbetriebe erwirtschafteten zusätzliche Einnahmen von 17 Millionen US-Dollar, was es ihnen ermöglichte, in ihre Produktionseinheiten zu reinvestieren und eine der Ursachen der Migration zu bekämpfen.

«Der Kakao wird dank der DEZA nun an Chocolats Halba verkauft; wir haben jetzt einen gesicherten Markt und einen besseren Preis als alle anderen», strahlt Nidia Rodríguez, eine Produzentin der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft der Kakaobauern von Jutiapa, der 36 Gemeinden an der Nordküste von Honduras angehören.
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Das Programm zur Stärkung der Berufsbildung in Kuba (PROFET) fördert den Zugang junger Menschen zur Beschäftigung, insbesondere für Frauen und benachteiligte Gruppen, indem die Qualität der Berufsbildung in sechs Fachbereichen (Bauwesen, Landwirtschaft, Tourismus, Kommunikation, Maschinentechnik und Verkehr) durch die Modernisierung von Technologien und eine praktische Ausbildung sowie durch engere Beziehungen zwischen Bildungseinrichtungen und dem Produktionssektor gesteigert wird. In den Entwicklungsplänen Kubas wird die Berufsbildung als Priorität der öffentlichen Politik und des neuen Bildungsgesetzes und als Weg dafür betrachtet, die vor dem Hintergrund der Wirtschaftsprogramme zur Überwindung der Krise nachgefragten qualifizierten Arbeitskräfte auszubilden und jungen Menschen einen besseren Zugang zu Arbeit und Einkommen zu verschaffen.
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Durch das Projekt Procacao konnten Genossenschaften und individuelle Kakaoproduzenten an der nördlichen Karibikküste ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigern, ohne die Umwelt zu schädigen. Sie steigerten ihre Einnahmen, festigten ihre Organisationsstruktur und verbesserten die Qualität, die Zertifizierung und die Kommerzialisierung auf internationalen Märkten. Dieses Projekt wurde von der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung und der nicaraguanischen Regierung mit Unterstützung der DEZA angestossen. Efraín Barrera aus der Gemeinde El Murciélago in Bonanza exportiert seinen zertifizierten Kakao nach Deutschland.


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Die Schweizer Zusammenarbeit engagiert sich seit vielen Jahren aktiv in der wirtschaftlichen Entwicklung von Honduras. In den vergangenen zwanzig Jahren lag der Fokus darauf, die Produktivität im ländlichen Raum zu verbessern, die Einkommen von kleinen und mittleren Unternehmen zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und junge Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
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Jorge Escobar träumte als Kind, dass er eines Tages für die internationale Zusammenarbeit arbeiten würde. Sein Traum hat sich erfüllt. Seit 27 Jahren arbeitet er für die DEZA, zuerst als Chauffeur und später als Buchhalter.

«Wir sind zehn Geschwister, meine Eltern sind einfache Leute ohne Berufsbildung. Wir leben in einem extrem armen Land.» Jorge Escobar war neun Jahre alt, als er zu arbeiten anfing. «Ich habe so ziemlich alles gemacht: Ich habe Schuhe geputzt und war Strassenhändler. Das hat mich geprägt.» Er erinnert sich noch genau an den Moment, als ihm klar wurde, dass er für die Entwicklungszusammenarbeit tätig sein möchte. Er war 15 Jahre alt und half auf Baustellen aus. «Wir kauften unser Mittagessen bei einem Verkäufer, dessen Sohn in einem Auto der MI (internationale Mission) unterwegs war. Da wusste ich, dass ich eines Tages für eine solche Mission arbeiten würde. Durch einen Freund erfuhr er, dass die DEZA einen Chauffeur suchte. Er bewarb sich und bekam die Stelle. «Das hat mich geprägt. Als Kind war ich gewohnt, unter der Sonne zu arbeiten, aber ich wollte mehr. Träumen ist erlaubt.» Voller Stolz trat er 1995 im Kooperationsbüro in Tegucigalpa eine Stelle als Chauffeur an. Drei Jahre später, 1998, fegte der Wirbelsturm Mitch über Honduras. Die humanitäre Hilfe wurde anfänglich an der Nordküste des Landes koordiniert. Jorge Escobar war für den Transport mobiler Toiletten für das Aguasan-Programm in San Pedro Sula zuständig. «Es fehlte noch eine Stunde bis zum Ziel, als plötzlich die Strasse unterbrochen war. Vor mir ein Meer mit schwimmendem Vieh. Ich wollte umkehren, aber das war unmöglich. Ich verbrachte den ganzen Tag im Auto. Sturzbäche kamen die Hügel herunter, es regnete unaufhörlich, Felsen stürzten in die Tiefe. Diese Erfahrung hat mich geprägt.» Trotz der schwierigen Lage blieb Jorge Escobar ruhig, er war froh, dass er helfen konnte. Am darauffolgenden Tag konnte er nach Tegucigalpa zurückfahren.

Im Jahr 2004 bot sich ihm die Möglichkeit, als Buchhalter zu arbeiten. «Obwohl ich eine Ausbildung hatte, fühlte ich mich immer als Arbeiter. Der Chef des Kooperationsbüros hatte mir den Stellenwechsel vorgeschlagen. Ich hatte meine Bedenken, aber ich wagte den Schritt. Seit ich diese Herausforderung angenommen habe – und ich muss zugeben, dass es nicht einfach war –, habe ich mich immer voll engagiert.» Es war wirklich eine grosse Umstellung. «Der Ansatz ist anders. Die Gelder der internationalen Zusammenarbeit sind Steuergelder, die zur Unterstützung bedürftiger Länder eingesetzt werden. Als Buchhalter weiss ich, wie wichtig sie sind. Es ist das Geld eines Volkes zur Unterstützung eines anderen Volkes.» Für Jorge Escobar sind Verantwortungsbewusstsein und Ehrlichkeit zwei wertvolle Lebensgrundsätze. Für ihn verkörpert die DEZA diese beiden Werte.
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Die DEZA beendet die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in Honduras. Wie muss man sich das konkret vorstellen?
Entscheidend ist, den Ausstiegsprozess von Beginn weg minutiös zu planen: Wann und wie werden Projekte an die Partner übergeben oder abgeschlossen, wie wird informiert, wie verläuft der finanzielle Abschluss etc. Alle internen und externen Beteiligten müssen frühzeitig und in angemessener Form eingebunden werden. Das ist uns, so glaube ich, in Honduras gut gelungen.
Zentral war für mich auch das Personalmanagement. Wir haben unseren lokalen Mitarbeitenden ausreichend Zeit eingeräumt, um sich beruflich neu zu orientieren, und ihnen auch Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten.

Was ist nach 40 Jahren Präsenz in Honduras das grösste Vermächtnis der DEZA?
Unsere wichtigste Hinterlassenschaft in Honduras sind jene Programme und Projekte, welche stark lokal verankert sind, die wir über zehn oder zwanzig Jahre begleiten konnten und bei denen wir konkrete Resultate erzielten. Sie werden auch ohne die DEZA weiterbestehen und sich weiterentwickeln. Ich denke etwa an unsere erfolgreichen Projekte im Wassermanagement, im Bereich der Menschenrechte oder in der Kakao-Wertschöpfungskette. Schwieriger ist eine Bewertung unserer Bemühungen im Bereich der Korruptionsbekämpfung. Die Korruption ist seit vielen Jahren ein riesiges Problem, und es wird noch einen langen Atem brauchen, um dem beizukommen.

Was nehmen Sie als «Learning» mit? 
In Kontexten mit politischem Stillstand und fehlender Dynamik ist es schwierig, dem grossen Ziel der Armutsreduktion näherzukommen. Trotz der immensen Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft sind Honduras und seine Bevölkerung in den vergangenen Jahren eher ärmer geworden. Die Rücküberweisungen aus dem Ausland sind seit langem die wichtigste wirtschaftliche Stütze, um einen Grossteil der Bevölkerung über Wasser zu halten.

Wie sehen Sie die Zusammenarbeit mit Honduras in zehn Jahren?  Hurrikane, Dürren oder Erdbeben: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Honduras von der nächsten Naturkatastrophe heimgesucht wird. Es ist darum wichtig, eine minimale Struktur für Katastrophenvorsorge und humanitäre Hilfe im Land aufrechtzuerhalten. Dazu gehören Netzwerke mit vor Ort tätigen Nichtregierungsorganisationen und möglicherweise auch internationalen Organisationen. Hier kann die Schweiz weiterhin einen entscheidenden Beitrag leisten. 
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«Früher musste ich weit laufen, um Wasser für mich und meine Kinder zu holen», erzählt Tiolinda Gonzales Sánchez. «Und wenn es länger nicht regnete, verdorrten die Pflanzen in meinem Garten.» Dank der Teilnahme am Programm zur Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten gehören diese Probleme für sie nun der Vergangenheit an. Hier lernte sie Verfahren und Technologien zur nachhaltigen Wassernutzung kennen.
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«Zuerst analysierten wir die Situation auf meinem Hof», erklärt Tiolinda Gonzales Sánchez. «Dann legten wir los: Ich baute ein kleines Wasserreservoir, legte Terrassen an und leitete das Wasser gezielt durch die Kanäle.» Heute hat sie nicht nur genug Wasser für sich und ihre drei Kinder, sondern versorgt zusätzlich auch die benachbarte Schule mit 150 Kindern mit dem kostbaren Nass.
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Das Programm unterstützte Tiolinda Gonzales Sánchez auch beim Anbau und der Pflege von Obstbäumen wie Nektarinen, Pfirsichen, Guaven, Pflaumen und Avocados. In Kursen lernte sie, wie man Pflanzabstände einhält, Stoppeln einarbeitet, Pflanzenverbände bildet und biologische Pestizide herstellt. Mit Erfolg. Heute bringt die 48-Jährige regelmässig gute Ernten ein. Doch Tiolinda Gonzales Sánchez ruht sich nicht auf ihren Erfolgen aus. Sie teilt ihr Wissen mit Landwirten in der Gemeinde und verwaltet mittlerweile auch eine wichtige Wasserquelle. Das Programm zur Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten hat zum Ziel, ein partizipatives und nachhaltiges Wassermanagement in der Region zu etablieren. Mehr als 20’000 Familien profitieren bereits davon.
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Zwischen 1985 und 1992, als Bolivien umfassende wirtschaftliche und politische Reformen und Strukturanpassungen durchführte, machte das eher klassische und bescheidene Schweizer Programm bei den Themenbereichen, finanziellen Mitteln und Ansätzen einen grossen Sprung nach vorn. Ab 1986 unterstützte die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit staatliche Reforminitiativen und setzte in der Region Lateinamerika/Karibik erstmals auf Kooperationsinstrumente wie bilaterale Zahlungsbilanzhilfe und Entschuldungsmassnahmen, die international koordiniert wurden. Parallel dazu war das SECO ab 1986 im Land aktiv. Das Engagement konzentrierte sich auf das Anden-Hochland, die Anden-Täler und städtische Armenviertel. Einige Initiativen auf der Makroebene waren von nationaler Bedeutung.
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Die übergeordneten Schwerpunktthemen der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit sind seit Ende der 1990er-Jahre weitgehend unverändert geblieben. Es sind, mit unterschiedlicher Gewichtung und wechselnden konkreten Projektschwerpunkten, die folgenden:
1. Gute Regierungsführung und Demokratie
2. Nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen
3. Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (inkl. Projekte in ländlichen und städtischen Gebieten)
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Das Sonderprogramm (2004–2010) zeichnete sich durch eine Reihe mittel- bis langfristiger Projekte aus, zu denen die humanitäre Hilfe, oft in Form von Milchpulverspenden, und die Hurrikan-Katastrophenhilfe hinzukamen. Im Gegensatz zur EU, die ihre technische Hilfe 2003 nach dem harten Vorgehen der Regierung gegen die kubanischen Dissidentinnen und Dissidenten einstellte, blieb die Schweiz präsent und baute die bilaterale Zusammenarbeit sogar aus. Das Wort «Kontinuität» ist nicht nur in den Strategiepapieren der kubanischen Regierung häufig zu finden, sondern wurde auch von den meisten Gesprächspartnerinnen und -partnern verwendet, um die Qualität und den komparativen Vorteil der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit zu beschreiben.
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Acht Monate nach dem Erdbeben kam es im Zentrum des Landes zu einer Choleraepidemie. Die haitianischen Behörden baten die Humanitäre Hilfe der Schweiz, die Trinkwasseraufbereitung und ‑kontrolle in den am stärksten betroffenen Regionen zu verbessern und lokale Fachkräfte auszubilden. Im Jahr 2012 kamen die haitianische Regierung und die DEZA überein, das Engagement weiterzuführen. Die DEZA wurde gebeten, einen Beitrag zur Verbesserung der nationalen Trinkwasserversorgung zu leisten. 11 Labors wurden für die Wasseranalyse eingerichtet und 48 Wasserversorgungsanlagen so ausgerüstet, dass dem Trinkwasser Chlor beigemischt werden kann. Davon profitierten 200 000 Personen. In strategischer Hinsicht unterstützte die DEZA die nationale Direktion für Trinkwasser und sanitäre Grundversorgung (DINEPA) bei der Ausarbeitung eines neuen «nationalen technischen Referenzdokuments».
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Das von der Schweizer Zusammenarbeit im Zeitraum 2013–2023 unterstützte Projekt Inklusive Märkte war in den letzten Jahren Gegenstand einer Kofinanzierung mit der schwedischen Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (SIDA). Die Massnahmen der ersten Phase (mit der Bezeichnung Ländliche Märkte) zielten darauf ab, die Lebensbedingungen der in der ländlichen Agrar- und Viehwirtschaft tätigen Männer und Frauen zu verbessern, und zwar durch die Stärkung ihrer Kapazitäten, die Entwicklung von Geschäftsmodellen, die Vermittlung von Finanzwissen und die Verbesserung ihres Zugangs zu Märkten. In der letzten Phase wurden vorrangig Akteure in der Land- und Viehwirtschaft und anderen Zweigen (mit Schwerpunkt auf Frauen und Jugendlichen) sowie Beschäftigte von Familienbetrieben im Altiplano und in den Anden-Hochtälern unterstützt, die besonders anfällig für die Auswirkungen von Klimawandel und Ernährungsunsicherheit sind.
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Das Programm ermöglichte den Aufbau eines Systems des territorialen Wassermanagements, eine umfassende und nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen und die Errichtung von strategischen Bauten dank einer öffentlich-privaten Partnerschaft in den Einzugsgebieten Choluteca-Sampile und Nacaome am Golf von Fonseca. Das Programm stärkte öffentlich-private Wassernutzer und politische Verantwortliche für die nationale Wasserpolitik und kam indirekt 66 000 Familien zugute.
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Die Sicherheitslage in Port-au-Prince hat sich seit dem Sommer 2021 und der Ermordung des haitianischen Präsidenten kontinuierlich verschlechtert. Die Schweiz führt ihr Engagement hauptsächlich im humanitären Bereich weiter. Dank ihrer langjährigen Kooperationsprogramme und humanitären Einsätze vor Ort kann sie von ihren Erfahrungen profitieren und wird als flexible Geberin wahrgenommen, die in engem Kontakt mit den lokalen Akteuren steht. Sie unterstützte auch 2023 lokale Kleinaktionen in den Bereichen Kultur und Menschenrechte, vor allem von der Bevölkerung und den Institutionen getragene Projekte.
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Banden, die in den achtziger Jahren verfeindet gewesen waren, ehemalige Contras und ehemalige Kämpfer der sandinistischen Volksarmee schlossen sich zusammen, um die Zufahrtswege nach Las Veguitas (Gemeinde El Tuma-La Dalia, Matagalpa) zu verbessern, weil die Wege in Regenzeiten unpassierbar waren und der Ort praktisch von der Umwelt abgeschnitten war. Die Stadtverwaltung und die Gemeinde setzten das von der Schweiz finanzierte Projekt zur Verbesserung der Strassen um. Diese 12,7 Wegkilometer ermöglichten eine bessere Grundversorgung (Strom, Wasser und Sanitärversorgung) und den Aufbau von Schulen und Gesundheitszentren, kurbelten die Produktionstätigkeit an und verbesserten den Zugang zu Waren und Märkten.

Im Rahmen des lokalen Gouvernanz-Programms unterstützte die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit die Gemeinden dabei, mit Beteiligung der Bevölkerung Investitionen zu tätigen.

Erstmals gab es Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, kam Strom in die Gemeinden, wurden Gesundheitsstationen gebaut, Schulen verbessert. Dank der Strasse konnten die Produkte zu einem fairen Preis verkauft werden. Darüber hinaus wurde Personal ausgebildet, um die Strassen instand zu halten, was die Menschen weiterhin tun. Die Nachhaltigkeit ist gegeben, die Projekte sind nicht tot. Sie bestehen weiter.»  – Maryan Ruiz, ehemaliger Stadtpräsident von El Tuma-La Dalia (2008–2010)

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Seit 2012 unterstützt der FSAC Initiativen von Künstlern sowie Kulturmanagern und -gruppen verschiedener Sparten, die zu Zusammenhalt und Inklusion in der Gesellschaft sowie zur Stärkung der kulturellen Identität unter Wahrung der Vielfalt beitragen. Kultur verbindet und schafft «Brücken des Dialogs». Aus diesem Grund fördert der FSAC neue, vor allem in ländlichen und stadtnahen Gebieten angesiedelte Initiativen, die Räume für Dialog, Teilhabe und die Verwirklichung von Ideen und Vorschlägen in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung (Menschen, Gruppen, Organisationen oder Einrichtungen) der Gemeinden eröffnen sollen. Zudem unterstützt der FSAC die Gestaltung von Initiativen zur Stärkung der Kapazitäten von Künstlerinnen und Künstlern sowie Kulturmanagern und -gruppen und zur Entwicklung ihrer Talente und fördert darüber hinaus Foren für den Austausch dieser Manager und Gruppen untereinander sowie mit der Öffentlichkeit.
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Zur Verbesserung der Ernährungslage von ländlichen Familien unterstützt die Schweiz Kleinbauern darin neue Sorten anzupflanzen, ihre Ernteerträge zu erhöhen und ihre Erzeugnisse besser zu lagern und zu vermarkten. Davon profitieren sie selber, ebenso wie alle Haitianer, welche Zugang zu erschwinglichen, lokal produzierten Lebensmitteln erhalten.

In Zusammenarbeit mit Kanada unterstützte die Schweiz den Aufbau eines Agrarkreditsystems in zehn Departementen. Zwischen 2014 und 2017 profitierten über 14'500 Bauern (28% Frauen) davon. Landesweit stieg dank Fördermassnahmen für Mikrofinanzinstitute das Angebot an Agrarkrediten um 30%.

Damit die Verbesserungen nachhaltig sind, werden die Bauern auch gezielt darin unterstützt, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Naturgefahren zu verbessern. Ebenso trägt die Schweiz zum Aufbau von staatlichen Kapazitäten zur Bewältigung von Naturkatastrophen bei und leistet bei Bedarf gezielt Not- und Nahrungsmittelhilfe.

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Bei der Bewältigung der Konflikte und der Polarisierung im Süden von Honduras und in der Gegend von La Mosquitia war der psychosoziale Ansatz Bestandteil aller Projekte der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit. Dieser Ansatz trägt zur Transformation der Konflikte bei und fördert Dialogprozesse, Ermächtigung und gesellschaftlichen Zusammenhalt. So verstehen die einzelnen Akteure in einem Gebiet die Interessen und Beweggründe der anderen beteiligten sozialen Akteure. Auf diese Weise wurde versucht, soziale Konflikte zwischen Gemeinschaften, Behörden, Privatsektor und Medien zu entschärfen, die entstehen, wenn es um natürliche Ressourcen und Wirtschaftsprojekte geht.
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Die Schweiz unterstützt seit vielen Jahren die lokale Entwicklung in Bolivien. In den vergangenen zwanzig Jahren lag der Fokus auf der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion und der Erhöhung des Einkommens der Kleinbauern.

Zudem wurden Massnahmen ergriffen, um die Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel zu stärken und ein effektives Regierungssystem im Einklang mit der nationalen Entwicklungsagenda aufzubauen.
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Nach ihrem Studium in sozialer Kommunikation, Entwicklung, Management und Personalwesen arbeitete Midory Arzadum Salazar zuerst als Assistentin im Bereich Gouvernanz und danach als Verantwortliche für den Bereich Personal und Administration.

Ereignisse aus ihrer langjährigen Berufspraxis, die ihr besonders in Erinnerung geblieben sind: die Akkreditierung des ersten Botschafters der Schweiz in Bolivien. Es war berührend, die Schweizer Fahne im Präsidentenpalast zu sehen. Natürlich war auch das gesamte Botschaftspersonal anwesend. Jener Botschafter motivierte Midory Arzadum Salazar zum Aufbau des ersten Netzwerks für den Bereich Personal und Administration der internationalen Zusammenarbeit. Später gründete die DEZA die Koordinationsplattform «Grupo de socios para el desarrollo de Bolivia» (GRUS), der bi- und multilaterale Organisationen angehörten. Sie bot gleichgesinnten Entwicklungsakteuren die Möglichkeit, den politischen Dialog mit der Regierung zu stärken. Das Netzwerk und die Plattform bestehen auch heute noch. Sie tragen die Handschrift der Schweiz. Midory Arzadum Salazar schätzt die Flexibilität und Offenheit der versetzbaren Mitarbeitenden, die alle vier Jahre in eine andere Kultur und einen neuen Kontext eintauchen. Aber auch das Lokalpersonal muss sich an neue Gegebenheiten und Sichtweisen der bolivianischen Realität anpassen. Der Abschied von den Schweizer Kolleginnen und Kollegen war sehr emotional, und die Abschiedsfeiern sehr speziell. Sie erinnert sich insbesondere an eine Feier eines Schweizer Kollegen, der ein grosser Fan der Fussballmannschaft The Strongest war. Zum Abschied überreichte ihm der damalige Kapitän ein signiertes Trikot der Mannschaft.
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Die DEZA beendet die bilaterale Zusammenarbeit in Bolivien. Was bleibt nach über 50 Jahren Entwicklungszusammenarbeit?
Es bleibt ein vielfältiges und weiterwachsendes Vermächtnis: Wir hinterlassen zum Beispiel in mehreren Departementen des Landes weithin sichtbare Aufforstungen mit reifen Baumbeständen sowie Naturwaldreservate, die nachhaltig genutzt werden, eine produktive Landwirtschaft dank klimaresistentem Saatgut und umweltfreundlichen Anbautechniken, eine verbesserte Viehwirtschaft dank hochwertigen Futterpflanzen. All diese Errungenschaften werden weiterbestehen und weiterentwickelt, weil sie in der Verantwortung von bolivianischen Akteuren mit konkreten wirtschaftlichen und sozialen Interessen sind.

Bolivien ist eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder der Welt.  
Wie geht es in diesem Bereich voran? 
Wir haben bolivianische Partner dabei unterstützt, den Klimawandel als Priorität wahrzunehmen und zu behandeln – in Forschung, Wirtschaft und Politik. Die DEZA hat zur Vernetzung von bolivianischen, schweizerischen und internationalen Fachleuten beigetragen. Das hat bäuerlichen Produzentinnen und Produzenten, Gemeinden und Ministerien in Bolivien dabei geholfen, sich an den Klimawandel anzupassen, mit Risikoanalysen, neuen Produktionsmethoden, besserer Infrastruktur und mit meteorologischen Frühwarnsystemen. Die nationale Klimaforschung konnte mit Unterstützung der Schweiz konsolidiert werden, so dass sie mittlerweile unabhängig und mit sehr hoher Qualität funktioniert.

Wie steht es um die wirtschaftliche Entwicklung?
Was die wirtschaftliche Entwicklung betrifft, hinterlassen wir Hunderte von vielversprechenden KMU (kleine und mittlere Unternehmen) sowie über 70 Berufsbildungsinstitute mit moderner Infrastruktur, kompetenten Lehrpersonen und zukunftsweisenden Curricula. Inspiriert vom dualen Modell der Schweiz wurde in der Berufsbildung in den vergangenen Jahren eine enge Zusammenarbeit zwischen Privatsektor, Ausbildungsstätten und dem Staat etabliert, welche sich durch Kompetenz und Innovationskraft auf die Wettbewerbsfähigkeit bolivianischer Unternehmen auswirken wird.  

Stichwort Staat…
Im Bereich der guten Regierungsführung hat die Schweiz in 340 Gemeinden zu einem gestärkten Gemeinwesen beigetragen, mit Verbesserung der demokratischen Prozesse und der Budgetkompetenzen. Die DEZA unterstützte ausserdem den fairen Zugang zur Gerichtsbarkeit für die einfache Bevölkerung, unter anderem durch effiziente und kostengünstige Mediationsverfahren. Eine der wichtigsten Aktivitäten der letzten Jahre war die Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen, Kinder und alte Menschen mit landesweiten Präventions-Kampagnen und dem Ausbau eines spezifischen Beratungsangebots.   Nochmals: Wir hinterlassen ein vielfältiges Vermächtnis, welches durch die Bolivianerinnen und Bolivianer weiterentwickelt wird. Viele unserer Programme werden nach dem Ausstieg der DEZA weitergeführt – sei es von lokalen Organisationen der Zivilgesellschaft, z. B. Solidar Suiza, Fundación Unir, den Universitäten von Cochabamba und La Paz, von bolivianischen Behörden (z. B. Ministerium für Umwelt und Wasser, Ministerium für Bildung, Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung) oder von europäischen Geberorganisationen wie der Schwedischen Agentur für Internationale Zusammenarbeit (SIDA).  
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In Bolivien stärkte die DEZA 72 öffentliche Ausbildungszentren im Bereich der technischen Berufsausbildung und ermöglichte es Männern und Frauen, das erworbene Wissen direkt anzuwenden. Jonatan Daniel Pacosillo und Rolando Stefano absolvierten in diesem Rahmen ein Elektromechanik-Praktikum im Corea Model Municipal Hospital.
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«Wir beobachteten, dass viele Patientinnen und Patienten durch das lange Sitzen im Rollstuhl Beschwerden hatten» erzählt Rolando Stefano. Langes Sitzen führt oft zu Problemen und Wundsitzen. Also entwickelte er gemeinsam mit seinem Studienkollegen einen Stuhl, der individuell angepasst werden kann und so dem Wundsitzen entgegenwirkt.   «Höhe, Hubgeschwindigkeit, richtige Neigung, Körperunterstützung – jeder dieser Aspekte wird gemessen und bewertet», sagt Rolando Stefano. Kein Unternehmen in Bolivien biete einen Rollstuhl mit ähnlichen Funktionen an, und einen aus dem Ausland mitzubringen, sei für die meisten Patientinnen und Patienten in Bolivien zu teuer.
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Mittlerweile haben die beiden jungen Männer ihr Praktikum und ihre Ausbildung beendet und sich erfolgreich als Elektromechaniker etabliert. Ihre Praktikumsarbeit aber beschäftigt sie weiter. «Wir wollen unseren Rollstuhl verbessern und so das Leben der Menschen in Bolivien verbessern», sagt Rolando Stefano.
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Dr. Guillermo González, leitender Minister des nationalen Systems für Prävention und Bewältigung von Katastrophen sowie Minderung von Katastrophenrisiken (Sinapred, Nicaragua) erläutert die langjährige Zusammenarbeit mit der Schweiz. «Wenn es gelingt, die Vision der Organisation mit derjenigen der Regierung zu verbinden, erreicht man mehr als nur eine Zusammenarbeit. Ich glaube, mit der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit ist dieses wichtige Ziel, ihre Vision mit der Vision des Landes in Einklang zu bringen, erreicht worden.

Die Schweiz hat Sinapred über viele Jahre mit der Ausbildung von Humanressourcen und mit technischen Ressourcen unterstützt. In diesem Entwicklungsprozess von Sinapred, vor allem in den letzten 16 Jahren, hat uns die Schweiz dabei geholfen, Technologien und Instrumente einzuführen, die uns ein moderneres Risikomanagement ermöglichen. Wir haben eine nationale Überwachungseinheit geschaffen, mit der wir auf Notsituationen reagieren und vor Ort sein können. Bei diesem Technologietransfer hat die Schweiz ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt und finanzielle Mittel für die Anschaffung von Ausrüstung beigesteuert.
 
Bei den Wirbelstürmen Eta und Iota war die Schweiz einer der Partner, die uns in dieser Zeit der Krise und des Wiederaufbaus begleitet haben. In Krisenzeiten ist es wichtig, Partner zu haben, die verstehen, welche Anstrengungen auf nationaler Ebene unternommen werden, und diese möglichst effektiv begleiten. Die Unterstützung der Schweiz im Bereich des Risikomanagements erfolgte über das Koordinationszentrum für Katastrophenprävention in Zentralamerika und der Dominikanischen Republik (Cepredenac). Zentralamerika ist eine der am stärksten gefährdeten Regionen der Welt, und heute ist es auch eine von denen, die bei der Katastrophenhilfe am besten organisiert sind.

Aufgrund der Anfälligkeit Nicaraguas für Naturphänomene wurde ein nationales System errichtet, in dem die Bürgerinnen und Bürger eine äusserst wichtige Rolle spielen: Sie sind gut informiert, kennen die Gefahren und bereiten sich darauf vor, in Krisensituationen zu handeln. Seit bald zehn Jahren arbeiten wir mit Simulationen, nationalen Übungen und einer regionalen Übung, bei denen die gesamte Bevölkerung an der Umsetzung der Reaktionspläne beteiligt ist. Dadurch gab es in der Gegend, in der zwei Hurrikane der Stufe 5 innerhalb von knapp zwei Wochen wüteten, keine Toten. In all diesen Jahren hat die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit verstanden, wie wichtig die Massnahmen der Regierung waren, und sie in ihren Bemühungen unterstützt. Ihr Vermächtnis besteht genau darin, uns das Gefühl gegeben zu haben, ein Partner auf Augenhöhe zu sein beim Aufbau eines nationalen Systems, das heute für das Land sehr wichtig ist.»
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Um die Ernährungssicherheit der kubanischen Bevölkerung zu verbessern, wurden im Rahmen des Programms für lokale landwirtschaftliche Innovationen (PIAL) die lokalen Kapazitäten von 75 Gemeinden zur Bewältigung von Problemen in der landwirtschaftlichen Lebensmittelkette gefördert, was zu einer besseren Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln beitrug. Mit der Einrichtung des Systems für lokale landwirtschaftliche Innovationen (SIAL) und seinem landesweiten Ausbau wurden Foren und Mechanismen geschaffen, über die sich Landwirte, Behörden und andere lokale Akteure an Massnahmen zur Steigerung der Agrar- und Nahrungsmittelproduktion im Land beteiligen können.
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Das Projekt PRODEL (proyecto Fortalecimiento de las Capacidades Municipales para el Desarrollo Local, PRODEL)  dient der Stärkung der Kapazitäten der Gemeindeverwaltungen für Lokalentwicklung und trägt so dazu bei, dass diese auf lokaler Ebene Entwicklungsstrategien und ‑projekte für eine bessere Lebensqualität von Frauen und Männern, insbesondere von sozial benachteiligten Gruppen, verfolgen können.  
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Das Programm APOCOOP (Unterstützung bei der Interkooperation in der Landwirtschaft) fördert die genossenschaftliche Bewirtschaftung im Agrarsektor durch die Einrichtung nichtstaatlicher Organisationen (Kooperativen zweiten Grades), die Produkte und Dienstleistungen zur Steigerung der Produktivität von Kleinproduzenten und landwirtschaftlichen Kooperativen anbieten. Das vom Nationalen Verband der Kleinbauern (ANAP) mit Unterstützung von Oxfam und der DEZA geleitete Projekt fördert den Aufbau von Kapazitäten und die Schaffung von Bedingungen, die mittelfristig fortgeschrittenere Formen der kooperativen Bewirtschaftung im kubanischen Agrarsektor ermöglichen sollen. Das Projekt ist in 17 Gemeinden und 102 Kooperativen in den Provinzen Guantánamo, Las Tunas, Sancti Spíritus und Artemisa präsent und trägt durch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und landwirtschaftlichen Kooperativen zur Ernährungssicherheit bei.
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Das Projekt zur Entwicklung von Agrar- und Nahrungsmittelketten auf lokaler Ebene (AGROCADENAS) trug durch die Erhöhung der Lokalproduktion und die Förderung von Verarbeitungs- und Vermarktungsprozessen zur Ernährungssicherheit bei.   Ziel des Projekts war es, das Management und die Leistungsfähigkeit von Agrar- und Nahrungsmittelketten auf lokaler Ebene im Einklang mit der Strategie für eine integrierte Entwicklung der ausgewählten Gemeinden zu stärken. Zudem wurden die Kapazitäten von Produzenten und Kooperativen ausgebaut, um sie wirksamer und nachhaltiger in die ausgewählten Ketten zu integrieren.
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Über die Plattform PEGIN zur Förderung der Geschlechtergleichstellung in Kuba war die DEZA bestrebt, den Abbau von Ungleichheiten zu fördern und Chancengleichheit für Frauen und Männer als zentrale Voraussetzung für eine gleichberechtigte Entwicklung zu schaffen. Ziel der Plattform war es, durch Einflussnahme auf die nationale Politik politische und gesellschaftliche Prozesse zugunsten der Geschlechtergleichstellung zu fördern und sicherzustellen, dass die derzeitigen Reformen keine neuen Formen von Diskriminierung hervorbringen. Darüber hinaus trug das Projekt dazu bei, die Grundsätze der Geschlechtergleichstellung im gesamten Programm der DEZA zu verankern.
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Das Iberoamerikanische Netzwerk für Maskulinitätsfragen (RIAM) ist ein Projekt, das sich mit Themen wie geschlechtsspezifischer Gewalt, Stereotypen von Männlichkeit in Kuba, der Rolle der Medien bei der Reproduktion von Vorurteilen und Mythen, neuen Formen des Mannseins, familiärer Vielfalt, Vaterschaft, Religiosität, Beschäftigung, männlicher Prostitution und Homophobie befasst. Durch Aktivismus und konkrete Massnahmen will das Netzwerk das Bewusstsein schärfen und breitere Kreise in den Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt einbinden, der männlichen Bevölkerung eine Kultur des Friedens vermitteln und andere Themen wie Maskulinitätsformen, Homophobie und Rassismus analysieren.
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Vom Programm Wasser und Sanitärversorgung (Aguasan), 1982–2008 und 2013–2017, profitierten mehr als 285 000 Menschen in der ganzen Region. Dank der Unterstützung der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit und strategischer Partner, darunter lokale Verwaltungen und die nationale Regierung, CARE, Save the Children und Global Communities, konnten 70 000 Mädchen und Jungen in der Schule unter verbesserten Bedingungen lernen. Das Projekt «Escuela Azul» von Río Blanco, Matagalpa, zeigt seine Erfahrungen.
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Die 2012 gegründete und ab 2019 von der DEZA unterstützte Plattform zur Förderung von Gerechtigkeit und Partizipation auf lokaler Ebene, in der 15 zivilgesellschaftliche und staatliche Organisationen vertreten sind, eröffnet benachteiligten Gruppen die Möglichkeit, sich an der Steuerung der Lokalentwicklung zu beteiligen. Unter Berücksichtigung von Variablen wie wirtschaftliches Einkommen, Rasse, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter und Behinderung trägt das Projekt zum Abbau von Defiziten in Bezug auf soziale Gerechtigkeit in 12 Gemeinden Kubas bei. Das Projekt kommt nahezu 200 000 Menschen aus verletzlichen und benachteiligten Gruppen direkt und 750 000 Menschen indirekt zugute. 2800 Mitarbeitende von Gemeindeverwaltungen wurden in Aspekten der Lokalverwaltung geschult. Unter anderem dank dieser Plattform stimmte bei der Volksabstimmung vom 25. September 2022 die Mehrheit für die Einführung des neuen Familiengesetzes, das die gleichgeschlechtliche Ehe und die Leihmutterschaft, im Text als solidarische Leihmutterschaft bezeichnet, anerkennt. Es behandelt aber auch Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt und sieht konkrete Strafen für verurteilte Straftäter vor. 

Neue Verfassung Kubas Die öffentliche Anerkennung des Prozesses der Dezentralisierung und Lokalentwicklung fand ihren Höhepunkt in deren Aufnahme in die neue Staatsverfassung, die 2019 von der Mehrheit der Bevölkerung angenommen wurde.    


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Die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit engagiert sich seit vielen Jahren im Wasser- und Abwassersektor in Nicaragua und Zentralamerika. In den vergangenen 20 Jahren lag der Fokus auf der Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung sowie der Stärkung des Katastrophenschutzes im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Diese Arbeit wurde unter schwierigen Bedingungen durchgeführt. Die Region kämpft mit Problemen beim Zugang zu Wasser und Mängeln in der Wasserinfrastruktur. Konflikte um die Wassernutzung sind ebenfalls ein drängendes Problem.
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Ana Peralta kam 1996/97 als junge Sekretärin zur DEZA. Von 2006 bis 2008 arbeitete sie als Administratorin in den Büros der Humanitären Hilfe und seit der Zusammenlegung mit den Kooperationsbüros im Jahr 2008 als Programmassistentin.

Die Arbeit in der internationalen Zusammenarbeit gibt Einblick in unterschiedliche Facetten eines Landes. Aus diesem Grund schätzt Ana Peralta die Projektbesuche. Eine Erfahrung zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn hat sie besonders geprägt. «Im Rahmen des POSTCOSECHA-Projekts (Förderung von Metallsilos zur Verringerung von Ernteverlusten) besuchten wir eine mittellose Familie in einer sehr abgelegenen Gegend. Sie teilten mit uns das wenige Essen, dass sie hatten, als Zeichen ihrer Dankbarkeit. Diese Erfahrung war für mich eine wichtige Lektion.» Ana Peralta schätzt die Ziele und Werte der DEZA, zu denen der Kampf gegen die Armut, Solidarität und Integrität gehören. Letzteres ist in ihrer Funktion als Administratorin besonders wichtig. Die Solidarität der Schweiz zeigte sich in den verschiedenen Krisen, die das Land durchgemacht hat. Ana Peralta hebt insbesondere die Neutralität der Schweiz hervor, die manchmal auch kritisiert wird. Nach ihr ermöglicht sie es, die Begünstigten auch in schwierigen Zeiten weiterhin zu unterstützen. «Ohne ihre Neutralität wäre die Schweiz längst nicht mehr in diesen Ländern aktiv», sagt sie. «Während ihres 40-jährigen Engagements in der Region achtete die DEZA auf einen vorsichtigen Umgang mit den Regierungen, auch in heiklen Situationen.» Für Ana Peralta liegen die grössten Erfolge der DEZA in der Verringerung der Armut, die sehr unterschiedliche Gesichter hat: Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln, fehlender Schutz. In all diesen Bereichen war die DEZA erfolgreich. Wertvoll sind auch ihre Arbeit in den Bereichen Gouvernanz und Menschenrechte sowie die Fortsetzung ihrer humanitären Hilfe. Ana Peralta ist begeistert vom Einbezug junger Menschen in die DEZA-Projekte. «Sie sind sehr kritisch und unabhängig, aber sie können Veränderungen herbeiführen. Sie verdienen Unterstützung.» Ana Peralta ist traurig, wenn sie an den Rückzug der DEZA denkt, aber gleichzeitig fühlt sie sich gestärkt durch die vielen Erfahrungen und Erfolge. «Jetzt müssen wir uns auf den Wissenstransfer konzentrieren», sagt sie. Ihre Zukunftspläne basieren auf ihrem Beruf als Administratorin. Wenn es die Umstände erlauben, möchte sie ein Geschäft eröffnen: «Ich möchte ein einfaches Restaurant führen, mit feinen und erschwinglichen Gerichten. Ich möchte aber auch einen kleinen Erinnerungsort einrichten, bei mir Zuhause oder in meinem kleinen Restaurant, mit Bildern der Schweiz oder einem Regal mit Schweizer Souvenirs.
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Die DEZA beendet die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit in Nicaragua. Wie muss man sich das konkret vorstellen?
Grundsätzlich sollte ein Ausstieg stufenweise erfolgen. Zudem sollte er rechtzeitig und transparent kommuniziert werden. Dem sorgsamen Umgang mit unseren lokalen Mitarbeitenden haben wir besonderes Gewicht beigemessen, indem wir sie mit Coachings und Weiterbildungen für ihre weitere Zukunft unterstützt haben. Die politisch schwierige Situation in Nicaragua zwingt uns zu einer vorzeitigen Schliessung des DEZA-Büros. Entsprechend priorisieren und beschleunigen wir die Prozesse, um einen geordneten Abschluss der Projekte sicherzustellen.

Was ist nach 45 Jahren Präsenz in Nicaragua das grösste Vermächtnis der DEZA?    Unser Beitrag war im Wesentlichen praxisbezogen und auf die Bedürfnisse der benachteiligten Bevölkerungsgruppen ausgerichtet. Positive Veränderungen konnten wir auf verschiedenen Ebenen bewirken: Auf individueller Ebene haben Jugendliche ein höheres Selbstvertrauen entwickelt und Zugang zum Arbeitsmarkt gefunden. Durch verbesserte landwirtschaftliche Anbaumethoden und die sichere Lagerung der Ernte konnten Familien in ländlichen Gebieten ein höheres Haushaltseinkommen erwirtschaften. Verschiedene Gemeinden profitierten von besseren Infrastrukturen, beispielsweise von einem integrierten Wassermanagement. Schliesslich konnten wir auf institutioneller Ebene zum Aufbau der nationalen Katastrophenprävention und eines entsprechenden Ausbildungszentrums beitragen.

Was haben wir gelernt?
Unser langfristiges Engagement und die Vertrauensbeziehungen, die wir aufgebaut haben, waren zentral für nachhaltige Resultate. Dennoch müssen wir auch eingestehen, dass wir uns oft zu ambitiöse Ziele gesetzt haben, insbesondere im Bereich der Rechtstaatlichkeit und der Demokratie.    

Wie sehen Sie das Engagement der DEZA in der Region in 10 Jahren?
Die politische Lage in der Region dürfte volatil bleiben, mit verstärkter Tendenz hin zu autoritären Regimen. Wir müssen den politische Dialog aufrechterhalten, das heisst, einen diplomatischen Kanal zu den jeweiligen Regierungen gewährleisten. Je nach Möglichkeit sollten auch andere Instrumente der schweizerischen Aussenpolitik eingesetzt werden, zum Beispiel im Bereich Kakaoanbau und -verarbeitung mit dem SECO des WBF oder beim Thema Antikorruption und Menschenrechte mit der Abteilung Frieden und Menschenrechte des EDA. Ausserdem wäre es sinnvoll, die humanitäre Präsenz in der Region aufrechtzuerhalten angesichts des erhöhten Naturkatastrophenrisikos in Zentralamerika und der Tatsache, dass diese Weltregion als Herkunfts- und Transitregion irregulärer Migration in Richtung USA gilt. So könnten unsere langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse in der Katastrophenprävention, bei Soforthilfeaktionen (Rapid Response) sowie im Bereich Migration und Schutz weiterhin der Bevölkerung zugutekommen.
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Die Förderung von Kleinst- und Kleinunternehmen in Honduras, Nicaragua und El Salvador ist für die lokale und inklusive Wirtschaftsentwicklung entscheidend. Die DEZA und ihre Partnerorganisation Swisscontact haben mit ihrem Wertschöpfungsketten-Ansatz rund 17’000 Kleinunternehmen unterstützt und dadurch zur Schaffung von über 15’000 Arbeitsplätzen beigetragen.
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Dank diesen Projekten konnten die Einkommen von Frauen und Männern in ländlichen und städtischen Randgebieten erhöht und die Beschäftigungslage verbessert werden. Möglich war dies durch wettbewerbsfähigere und nachhaltigere Unternehmen entlang der Wertschöpfungsketten. Ein Ansatz bestand darin, gute Praktiken in der Agrarwirtschaft zu verbreiten, z. B. die Anwendung von Regulierungs-, Hygiene- und Qualitätsstandards, damit die Kleinunternehmen die für den Verkauf und Export erforderlichen Lizenzen erhalten. Die Schweiz unterstützte auch Beratungsangebote für Kleinunternehmen, um ihnen den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern.
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Die Schweiz unterstützte auch Beratungsangebote für Kleinunternehmen, um ihnen den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern.

Davon profitierte unter anderem das Donut-Unternehmen «Delicias del Norte» in Somoto, Nicaragua. Seine Besitzerin, Flora Ortiz, kann sich noch gut erinnern: «Wegen einer Kriegsverletzung wurde ich vorzeitig pensioniert und musste meine Stelle als Pflegefachfrau aufgeben. Die Rente reichte kaum aus, um auch noch ein Kind zu versorgen. Deshalb entschied ich mich, wieder Donuts herzustellen, weil ich das früher auch mit meiner Mutter gemacht hatte.»  

«Im Jahr 2006 lancierte die DEZA zusammen mit Swisscontact ein Projekt in Somoto. Das war wie ein Geschenk des Himmels oder wie wir bei uns auf dem Land sagen ‹como el agua de mayo›.» Ich hatte eine Vision und ich hatte das Donut-Projekt. Aber ich war nicht so gut ausgebildet, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich wollte meine eigene Verpackung, alles selber herstellen, ich wollte meine Produkte auf dem offiziellen Markt verkaufen. Und sie haben mich unterstützt. Heute sind wir ein siebzehnköpfiges Team. Ich exportiere in die USA, nach Los Angeles, aber auch nach Costa Rica. Ich habe bereits verschiedene Auszeichnungen erhalten: für die Qualität meiner Produkte, für Innovation und Ökologie, aber auch für die Unternehmensorganisation und für Leadership. Alle sind wichtig und ich bin stolz auf jede dieser Auszeichnungen.

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Mit der Botschaft zur internationalen Zusammenarbeit 2013–2016 an die eidgenössischen Räte wurde Kuba zu einem Schwerpunktland der Schweizer Zusammenarbeit. Als solches entwickelte Kuba im Rahmen des Ansatzes für Lokalentwicklung eine Vielzahl langfristiger Projekte mit einem jährlichen Finanzvolumen, das von 3 Millionen (2011) auf 12 Millionen Franken (2020) anstieg. Nach und nach wurden 3 Teilbereiche in die Strategie aufgenommen: lokale Gouvernanz, Landwirtschaft und lokale Wirtschaftsentwicklung sowie das Transversalthema Geschlechtergleichstellgung.
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Die Schweiz unterstützt den Staat und die Gemeinden dabei, die Grundversorgung im ländlichen Raum zu verbessern (Infrastruktur, Weiterbildung). Damit unterstützt sie die Dezentralisierungspolitik der haitianischen Regierung. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung wird beispielsweise die Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen ausgebaut. Dies verbessert die Gesundheit insbesondere von Frauen und Kindern, und beugt der Ausbreitung von Epidemien (z.B. Cholera) vor. Zudem setzt sich die Schweiz dafür ein, dass Frauen und benachteiligte Gruppen bei Entscheiden mitreden können und in lokale Planungsprozesse eingebunden sind.

Zwischen 2014 und 2017 erhielten mehr als 25'000 Personen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dreissig Gemeindekomitees (mit durchschnittlich 45% Frauenanteil) stellen seither die Funktion und den Unterhalt dieser Systeme sicher.

Die Schweiz unterstützt die Gemeinden auch bei der Durchführung von Risikoanalysen und bei der Umsetzung von Massnahmen zum Schutz vor Naturgefahren. Dazu gehört beispielsweise der katastrophensichere Wiederaufbau von Wohnhäusern und Gemeinschaftsnotunterkünften. Mit der Ausbildung von Fachpersonal trägt die Schweiz dazu bei, deren praktische Fertigkeiten zu verbessern und die Öffentlichkeit für einfache Techniken im Bereich des erdbeben- und wirbelsturmsicheren Bauens zu sensibilisieren. Zwischen 2014 und 2017 wurden zwölf Schulen gebaut und über 1000 Maurer ausgebildet.
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2019 lebten über sechs Millionen Haitianerinnen und Haitianer in Armut und mussten mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag auskommen. Die Schweiz unterstützt seit November 2019 mehr als 30 000 besonders benachteiligte Familien. Durch das Programm zur Förderung des sozialen Schutzes (Promes) versucht die DEZA, die humanitäre Hilfe besser mit den Instrumenten der sozialen Sicherheit zu verknüpfen. Im Zentrum des Projekts stehen junge, alleinerziehende Mütter. Eine Frau, die zwar alles verloren hat, aber weiss, wie man Ziegen melkt, kann sich zum Beispiel mit etwas Unterstützung und Ausbildung eine neue Lebensgrundlage durch den Verkauf von Milch aufbauen. Die DEZA arbeitet mit dem Welternährungsprogramm (WFP) und der NGO Fonkoze zusammen. Fonkoze entwickelte unter anderem einen nationalen Vulnerabilitätsindex, der später als Basis für allfällige Sozialhilfebeiträge der Regierung dienen soll. Die Mitarbeitenden der NGO gehen von Tür zu Tür und erkundigen sich, wie es den Menschen geht und was sie am dringendsten benötigen. Das WFP unterstützt das Ministerium für Soziales und Arbeit beim Aufbau einer digitalen Plattform, mit der soziale Indikatoren der Bevölkerung besser erfasst werden können.
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Kapitel 2 1962-1983

Timeline 1970/79

Kapitel 3 1984-2002

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Kapitel 4 2002-2010

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Kapitel 5 2010-2013

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Kapitel 6 2013-2018

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Kapitel 7 2019-2024

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Kapitel 8 Länder

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