Einleitung
Südlich der Sahara
Zu Afrika südlich der Sahara gehören 49 Nationen mit einer ausgesprochen grossen kulturellen, sprachlichen und geographischen Vielfalt. Dies erfordert eine internationale Zusammenarbeit, welche sich dem Kontext anpasst und sich den sich verändernden Gegebenheiten anpassen kann.
Mit einer in der Entstehung befindenden größten Freihandelszonen der Welt und einem Markt von über einer Milliarde Menschen hat die Region die Möglichkeit, sich wirtschaftlich weiter zu entfalten.
Subsahara-Afrika steht jedoch vor grossen Herausforderungen. Die Auswirkungen des Klimawandels gefährden die Ernährungssicherheit und den Lebensunterhalt. Zudem überschatten bewaffnete Konflikte den Alltag vieler Menschen.
Die Schweiz setzt sich für die Wahrung der humanitären Prinzipien sowie für die Einhaltung des Völkerrechts ein, weshalb die humanitäre Hilfe ein immanentes Mittel in der schweizerischen Aussenpolitik ist.
Das Zusammenspiel (Nexus) zwischen der humanitären Hilfe, der Entwicklungszusammenarbeit und der Friedensförderung ist in Kontexten langanhaltender Krisen zentral.
Ost- und Südliches Afrika
Ost- und Südliches Afrika
Die Schweiz engagiert sich in den Bereichen Gesundheit, ländliche Entwicklung, Privatsektorförderung, Beschäftigung, Ernährungssicherheit und Gouvernanz. Sie berücksichtigt bei ihren Aktivitäten das Klimarisiko sowie Massnahmen zur Risikominderung und zur Anpassung an den Klimawandel.
Westafrika
Westafrika
Die Schweiz engagiert sich in Westafrika in den Bereichen lokale Gouvernanz, Konfliktprävention und Förderung der Menschenrechte, Ernährungssicherheit, Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen sowie Grund- und Berufsbildung, einschließlich Bildung in Notsituationen.
Horn von Afrika und Zentralafrika
Horn von Afrika und Zentralafrika
Am Horn von Afrika ist die Schweiz in verschiedenen Bereichen wie Stärkung des Vertrauens in die öffentlichen Institutionen, Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegen die Auswirkungen von Naturkatastrophen, Schutz Vertriebener und der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten, Ernährungssicherheit, Gesundheit sowie Zugang zu Wasser und Hygiene tätig.
Regionale Programme
Regionale Programme
Die Schweiz setzt regionale Programme und punktuelle mittelfristige Aktionen um, welche mehrere Länder umfassen. Dadurch werden grenzüberschreitende Dynamiken genutzt, neue Ansätze erprobt oder mit regionalen Organisationen gearbeitet.
Mali
MaliBedrohte Ernährungssicherheit
In Mali sind mehr als 7 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Importquote bei Nahrungsmitteln beträgt 70 Prozent. Die Region Mopti im Landesinneren und die Region Timbuktu im Norden des Landes sind von der Ernährungsunsicherheit besonders betroffen, weshalb eine Hungersnot droht.
Zu den Sofortmassnahmen des Projekts gehört eine gezielte Ernährungshilfe in Form von Geldtransfers in der Knappheitsperiode zwischen Juni und November. In diesem Zeitraum bedroht die Lebensmittelkrise die Dörfer, da die Vorräte aus dem Vorjahr erschöpft sind und es noch nicht Zeit für die neue Ernte ist.
Dank dieser Massnahmen können die unterstützten Personen Saatgut, Dünger, Nahrungsmittel und Futter kaufen, um ihre landwirtschaftliche Tätigkeit weiterzuführen.
Es wird der Dialog zu den bewaffneten Gruppen nahestehenden politischen oder religiösen Führungspersonen gesucht, um die Auswirkungen des Konflikts auf die Bevölkerung möglichste gering zu halten.
Durch ein Früherkennungssystem werden mangelernährte Kinder rasch entdeckt und betreut. Schwangere Frauen und stillende Mütter sind ebenfalls Teil des Monitorings. Im Weiteren können anhand eines innovativen Satelliten-Überwachungssystems und eines Agrarmonitorings Daten über die Ernährungslage und die Bevölkerungsbewegungen gesammelt, ausgewertet und den zuständigen Stellen kommuniziert werden.
Weitere Informationen:
DEZA – Mali
Südsudan
SüdsudanSchutz der Zivilbevölkerung und Friedensförderung
Gewalt, Mangel an Nahrung, Wetterextreme, wie Überschwemmungen und Dürren überschatten den Alltag der Menschen im Südsudan.
Die Bevölkerung, insbesondere Frauen und Jugendliche, sind zahlreichen Risiken ausgesetzt. Zwangsvertreibungen, geschlechterspezifische Gewalt sowie Zwangsrekrutierungen sind allgegenwärtig.
Nationale Institutionen sind kaum in der Lage, die Bevölkerung zu schützen oder die dringend benötigte Grundversorgung wie Bildung, Gesundheit und Zugang zu sauberem Wasser sowie Rechtsschutz sicherzustellen.
Das Projekt fördert die Bildung und Stärkung von Frauenschutzteams, damit sie eine führende Rolle beim Schutz und Frieden in ihren Gemeinschaften übernehmen.
Gewaltgefährdete Personen werden durch Patrouillen und Schutzbegleitung geschützt. Opfer von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt werden zu unterstützenden Stellen begleitet.
Friedensdialoge bauen Spannungen innerhalb und zwischen den Gemeinschaften ab. Schulungen dienen dem sozialen Zusammenhalt, der Bewältigung und dem Abbau von Gewalt.
Frühwarnsysteme alarmieren die Bevölkerung und schützen sie vor weiteren Gewaltakten.
Burkina Faso
Burkina FasoBäume und Ernährungssicherheit
Burkina Faso verfügt über ein grosses Potenzial an Nicht-Holz-Waldprodukten (Non Wood Forest Products, NWFP), die zur Ernährungssicherheit der Bevölkerung beitragen. Trotz dieses vorhandenen Potenzials erwirtschaften die meisten ländlichen Haushalte und gemeinschaftlichen NWFP-Unternehmen nur eine geringe Wertschöpfung.
Die Umsiedlung von Binnenvertriebenen in die aufnehmenden Gemeinden führt zu sozioökonomischen und ökologischen Problemen. Darüber hinaus ist der Klimawandel ein erschwerender Faktor, der zu einem Rückgang der Bestände von Arten wie dem Tamarinden- und dem Affenbrotbaum führt.
Es werden Gärten angelegt und die Menschen werden darin geschult, Moringa- und Affenbrotbäume anzubauen und zu pflegen. Dies trägt dazu bei, ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Klima- und Sicherheitsschocks durch diversifizierte und nachhaltige Lebensmittelproduktionssysteme zu verbessern.
100g Moringablätter enthalten etwa so viel Eiweiß wie ein Ei, Kalzium wie ein Glas Milch, Eisen wie ein 200g schweres Rindersteak, Vitamin A wie eine Karotte und Vitamin C wie eine Orange.
Der Überschuss der Produktion wird von den Frauen vermarktet, die in der Verarbeitung der Blätter und im Verkauf geschult sind. Sie erhalten Aufträge von Gemeinden und humanitären NGOs beispielsweise für die Versorgung von Schulkantinen und die Zusammenstellung von Ernährungspaketen (Kekse auf Moringabasis) für Kinder von Binnenvertriebenen und schwangere Frauen.
Weitere Informationen:
DEZA – Burkina Faso
Tree Aid – Growing Food and Incomes
Tree Aid – Super Trees
Benin
BeninZweisprachiger Bildungsansatz
Trotz erheblicher Fortschritte im Bildungssektor erreichte das Land die nationalen Bildungsziele noch nicht. 28% der Kinder zwischen 5 und 24 haben noch nie eine Schule besucht. 10% haben die Schule wieder abgebrochen, ohne die Mindeststandards in Lesen, Schreiben und Mathematik zu erreichen.
Ausgehend von ihrem Fachwissen im Bereich der Alphabetisierung und ihrer Mehrsprachigkeit hat die Schweiz unter Einbezug beninischer Expertise ein Modell für eine zweisprachige Bildungsalternative entwickelt, das auf die Bedürfnisse von Kindern im Alter von 9 bis 15 Jahren zugeschnitten ist.
Von 2011-2021 entstanden 98 alternative Bildungszentren, Barka-Zentren genannt. Innerhalb von vier Jahren wurde die Schulabbruchquote der Mädchen von 13% auf 6% reduziert. Aufklärung und Sensibilisierungsprogramme zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit führten zu einem Rückgang der Schwangerschaften von Mädchen und jungen Frauen.
Benin verfolgt das Ziel, die duale Berufsausbildung zu fördern und den Privatsektor zunehmend in die Bildung miteinzubeziehen. Das Programm wird einerseits die Bildungsalternativen in den bereits abgedeckten Regionen weiter stärken und andererseits in Zusammenarbeit mit der Regierung und den Gemeinden weiter ausgedehnt, damit mehr Kinder zur Schule gehen.
Weitere Informationen:
DEZA – Benin
Youtube – Coopération Suisse au Bénin
Tansania
TansaniaSozialschutz zur Bekämpfung von Armut
Der Fonds trägt dazu bei, die Lebensgrundlagen zu verbessern und die Einkommen der Haushalte, die Ersparnisse, das Vermögen und die Investitionen der Gemeinden zu erhöhen. In abgelegenen Gebieten unterstützt er im Rahmen seines Programms zur Förderung öffentlicher Arbeiten auch Infrastrukturprojekte (z. B. im Gesundheits-, Bildungs- und Wassersektor).
Immer häufiger erhalten Begünstigte bedingte Bargeldzahlungen, z. B. für die Schulbildung der Kinder, sowie Zuschüsse an den Lebensunterhalt elektronisch auf eine mobile Geldbörse oder ein Bankkonto.
Über dieses Programm wird nicht nur Geld verwaltet, sondern auch die Einhaltung der Gesundheits- und Bildungsvorschriften durch die Empfängerhaushalte überprüft, um einerseits die Schulbildung zu verbessern und andererseits die Familien weniger von der Kinderarbeit abhängig zu machen. Wenn Kinder nicht arbeiten müssen, können sie häufiger zur Schule gehen. Die Einschulungsquote stieg von 70 auf 79 Prozent und gleichzeitig ging die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit von Kindern um 19 Stunden zurück.
Fördergruppen im Bereich Sparen und Investieren helfen den Menschen, ihre täglichen Ausgaben zu decken und ihr eigenes Geschäft zu führen. Bisher wurden über 30'000 Spargruppen mit über 400'000 Mitgliedern gegründet. Schulungen und Unternehmensberatung ergänzen das Programm.
Die Schweiz unterstützt 200 Begünstigte aus den Distrikten Kilosa, Misungwi, Singida und Pemba bei diesen Schritten. Dank den gewonnenen Erkenntnissen soll das Programm auf weitere Distrikte ausgedehnt werden.
2021/2022 erreichte das Programm über 1.3 Millionen Haushalte (55.7% Frauen).
Es stärkt die Mitsprache der Frauen bei der Einkommensverwendung und bei Fragen zur Gesundheit und Bildung ihrer Kinder.
Von der neu eingeführten Invalidenrente konnten rund 100'000 Haushalte profitieren.
Weitere Informationen:
DEZA – Tansania
DEZA – TASAF
Mosambik
MosambikZugang zu Wasser-, Abwasser- und Hygienediensten sowie Gesundheitsinfrastruktur fördern
Über 280'000 Menschen (52% Frauen) profitierten von einem besseren Zugang (weniger als 500 Meter von ihrem Haus entfernt) zu Trinkwasser und 400'000 Menschen von verbesserten Latrinen. Die Zahl an Durchfallerkrankungen bei Frauen und Kleinkindern hat sich seit 2017 um mehr als die Hälfte reduziert. Das Programm übertraf das Ziel von 22'000 sicheren und fachlich betreuten Geburten in Geburtseinrichtungen um das Zweifache.
Schlechte sanitäre Einrichtungen, fehlende Hygieneartikel sowie unzureichender Zugang zu Gesundheitsdiensten machen die Bevölkerung besonders anfällig für bakterielle Erkrankungen, wie die Cholera.
Lokale Beratungsgremien für Wasser, Abwasser und Gesundheit, welche zur Hälfte aus Frauen bestehen, verwalten diese Anlagen. Haushalte beteiligen sich aktiv an der Instandhaltung und am Betrieb.
Lokale Handwerksgenossenschaften wurden gegründet, um nachhaltige Instandhaltungssysteme für die Infrastruktur zu ermöglichen.
Für mehr Informationen über die positiven Einflüsse des Projekts auf Mädchen und Frauen:
Interview with Anita Bhatia #1
Interview with Anita Bhatia #2
Demokratische Republik Kongo
Demokratische Republik KongoHumanitäre Hilfe und Schaffen von Perspektiven in Nord-Kivu
Die Schweiz unterstützt die Menschen in der Provinz Nord-Kivu, einer der am stärksten von bewaffneten Konflikten und Vertreibung betroffenen Provinzen, mit humanitären Hilfeleistungen und versucht, neue Perspektiven für die dort lebenden Menschen zu schaffen.
Neben der Errichtung von Sanitäranlagen, Zugängen zu sauberem Trinkwasser und Geldtransfers, werden Möglichkeiten geschaffen, damit die Menschen eigenes Einkommen generieren und sich selbst versorgen können.
Die humanitären Hilfeleistungen sind zentral für die Menschen in Nord-Kivu. Die Provinz ist von Gewalt geprägt und viele Menschen wurden intern vertrieben (≈ 2 Millionen). Viele haben ihre Lebensgrundlage verloren und sind deswegen umso anfälliger gegen weitere Schocks oder sich verschlechternde Zustände.
Der Zugang zu Basisdienstleistungen, wie Bildung, Gesundheit und Infrastruktur ist für die einheimische Bevölkerung erheblich erschwert. Hinzu kommt, dass die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten nur schwer mit externer Hilfe erreichbar ist. Dies führt dazu, dass der Güteraustausch erschwert ist und deshalb die Preise für Grundbedarfsmittel – wenn überhaupt verfügbar – extrem hoch sind.
Die besseren Zugangsbedingungen erleichtern einerseits die humanitären Hilfelieferungen in die Region und ermöglichen andererseits den Warenaustausch und den Zugang zu Märkten. So wird dem Preisanstieg auf Güter entgegengewirkt und zugleich der Handel angeregt, wodurch die Einkünfte generiert werden.
Die Schweiz verbessert die Ernährungsautonomie, durch die Wiederbelebung und Stärkung der landwirtschaftlichen Produktion sowie des Fischfangs. Betroffene Haushalte steigerten ihre Maisproduktion und Fischgebiete wurden rehabilitiert. Dies gibt den Menschen die Möglichkeit, sich selbst zu ernähren und Handel zu treiben.
Notarbeitsplätze und direkte Geldtransfers bieten den Menschen die Möglichkeit, sich mit dem Nötigsten einzudecken. Schulungen in Hygienepraktiken und die Bereitstellung von Sanitäranlagen mindern die Krankheits- und Infektionsrisiken. Zudem wird der Zugang zu sauberem Trinkwasser gefördert.
Dieser gemischte Ansatz von humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit lindert die Not der Betroffenen und gibt ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, ein einigermassen eigenständiges Leben zu führen. Gerade für jüngere Menschen sind solche Perspektiven sehr wichtig. Dadurch bietet die Schweiz beispielsweise jungen Männern eine Alternative zu den sich bekämpfenden Milizen, damit sie sich nicht in deren Dienst stellen.
Weitere Informationen:
DEZA – Katastrophenvorsorge, Nothilfe, Wiederaufbau und Schutz
DEZA – Grosse Seen
Dauerhafte Lösungen für BinnenvertriebeneHorn von Afrika
Während Sie die Bilder sehen, hören Sie Teile eines Podcasts über dauerhafte Lösungen für Binnenvertriebene.
Der Podcast ist übersetzt und untertitelt.
Der Podcast erläutert Ursachen und Herausforderungen der Binnenvertreibung und schildert mögliche dauerhafte Lösungen für die Binnenvertriebenen am Horn von Afrika.
Martina Durrer kommt von einem Besuch bei einem Projekt zur Integration von Binnenvertriebenen in der Stadt Baidoa zurück.
Die Grundstücke und die Umgebung gewinnen durch den Aufbau der nötigen Infrastruktur an Wert und werden interessant für weitere Investitionen. Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Strassen machen die Quartiere attraktiver und führen dazu, dass die Menschen dort leben wollen. Natürlichen müssen die Bewohnerinnen und Bewohner auch einkaufen können. Dank der Geschäfte, die öffnen, entstehen – sowohl für die Binnenvertriebenen als auch für die Lokalbevölkerung – Arbeitsplätze und Verdienstmöglichkeiten.
Ziel des Projekts ist es, dass die Binnenvertriebenen ein selbstbestimmtes Leben führen und sich in die Lokalbevölkerung integrieren können. Es ist ein Ansatz, von dem beide Seiten profitieren können.
Impact Linked Finance Fund
Impact Linked Finance Fund Anreize für private Investitionen schaffen
Um die Finanzierung zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu gewährleisten, müssen mehr private Investitionen in den globalen Süden fliessen.
Das Projekt «Impact-Linked Financing» koppelt die Finanzierung von Unternehmen an deren messbaren gesellschaftlichen und ökologischen Wirkung und schafft dadurch finanzielle Anreize für eine nachhaltige Entwicklung. Öffentliche Entwicklungsgelder ziehen durch diese innovative Finanzlösung privates Kapital an und weisen einen positiven Effekt auf das Wachstum des Unternehmens auf.
Die Schweiz unterstützt diese Unternehmen darin, ihr Geschäft auszuweiten, um mehr Menschen zu helfen. Mit Finanzierungen für Investitionen werden zusätzliche Finanzierungen durch den Privatsektor ermöglicht.
Andererseits vergibt das Projekt rückzahlbare Darlehen, deren Zinssatz durch das Erreichen vorher festgelegter positiver sozialer Ergebnisse gesenkt wird.
Sehen Sie sich das Video zum Finanzierungsinstrument SIINC an.
Die Zunahme von betreuten Patientinnen sind in diesem Fall der Indikator für die soziale positive Auswirkung und somit für die Prämienzahlungen der Schweiz.
Je mehr einkommensschwache Patientinnen eine qualitative Versorgung erhalten, desto mehr Prämienzahlungen bekommt das Jacaranda, womit es weitere Investitionen tätigen kann und langfristig Renditen abwirft.
Die Hebelwirkung beträgt 5.5:1. Das heisst CHF 1 an öffentlichen Geldern aus der Schweiz zog CHF 5.5 Privatkapital an.
Shamba Pride ist ein kenianischer Verteiler von landwirtschaftlichen Produkten und Dienstleistungen, der eine Online-zu-Offline-Marktplatzplattform (DigiShop) anbietet.
Das Unternehmen kauft landwirtschaftliche Betriebsmittel (Saatgut, Dünger usw.) zu Vorzugspreisen von Herstellern in urbanen und semiurbanen Gebieten ein und verkauft diese in DigiShops in ländlichen Gebiete. Es umgeht damit mehrere Vertriebsstufen. Dadurch kann das Unternehmen seine Produkte erheblich günstiger anbieten und mit spezifischer Schulung in ländlichen Gebieten ergänzen.
Je mehr entlegene Gebiete durch die Shops erschlossen und je mehr nachhaltige und klimaresistente Produkte angeboten werden, desto mehr Zahlungen erhält Shamba Pride.
Die Höhe des angezogenen privaten Kapitals liegt bei CHF 720’000, was einem Verhältnis von 2.9:1 entspricht.
Weitere Informationen:
DEZA – Privatsektorentwicklung und Finanzdienstleistungen
Regional Livestock Programm
Regionales Projekt zur Unterstützung der ViehwirtschaftHorn von Afrika
Die Viehwirtschaft ist die wichtigste Lebensgrundlage für fast 20 Millionen Haushalte in den Trockengebieten der Region, von der Viehzucht bis hin zur Milch- und Fleischverarbeitung, Schlachthöfen und Tiergesundheitsdiensten.
Im Rahmen des Projekts «Regional Livestock Program» will die Schweiz die Widerstandsfähigkeit der Hirtengemeinschaften gegenüber dem Klimawandel verbessern, um die Lebensgrundlage dieser vulnerablen Gemeinschaften zu sichern. Das Projekt behandelt die regionalen Viehmärkte am Horn von Afrika als ein einziges, voneinander abhängiges System und unterstützt Hirtengemeinschaften entlang der grenzübergreifenden Handelskorridore in Somalia, Äthiopien und Kenia.
Handelskorridore sind geografische Routen, entlang derer die Menschen mit ihren Tieren wandern. Unterwegs passieren sie wichtige Infrastruktur, wie Wasserstellen, Weideflächen, staatliche Handelsbüros, Krankheitsüberwachungs- und -kontrollsysteme sowie Märkte.
Da diese Infrastruktur derzeit nicht effizient funktioniert, schränkt sie das Potenzial des Viehsektors in der Region ein. Die Schweiz setzt sich deshalb in der Region dafür ein, diese Infrastruktur zu stärken.
Ein zentraler Aspekt ist das Management von Weideflächen, um Übernutzung und weitere Degradierung zu verhindern. Dabei werden einerseits die lokal angewandten Bräuche und Regelwerke zur Verwaltung und Nutzung natürlicher Ressourcen beachtet und unterstützt. Andererseits werden Technologien für Klima- und Wetterinformationen eingesetzt, um die ökologische Gesundheit der Weideflächen zu verbessern und Klimarisiken zu reduzieren.